Landwirte fürchten Futtermangel im Winter

Die Hitze und Trockenheit hat auf den Vorarlberger Alpen dazu geführt, dass viele Landwirte schon frühzeitig mit dem Alpabtrieb begonnen haben. Zu wenig Wasser und Futter sind der Grund. Der Futtermangel dürfte sich aber bis in den Winter fortsetzen.

Drei Wochen früher als sonst wurden die Tiere von der Alpe Gävis wieder ins Tal getrieben. In den vergangenen Tagen habe sich die Situation zwar wieder gebessert, sagt Landwirt Peter Dobler - die Wiesen seien wieder grün geworden. Vom Winterfutter fehle aber die Hälfte. Und: Im Tal muss schon jetzt auf die Winterreserven zurückgegriffen werden.

Frühere Alpabtriebe

Die Landwirte von zehn Alpen haben Ende August schon 500 Kühe wieder ins Tal gebracht. Futtermangel und Wasserknappheit zwingen sie dazu.

Heu ist ein Spekulationsgut: Je weniger auf dem Markt ist, umso teurer wird es. Das führt zu einer angespannten finanziellen Lage für viele Landwirte. Dobler sagt, er brauche etwa 1.300 Kilogramm Futter pro Tag für seine Tiere. Das würde ihn derzeit rund 500 Euro kosten. Er denkt deshalb darüber nach, einen Teil der Tiere zu verkaufen.

Land unterschiedlich stark betroffen

Die Trockenheit trifft nicht das ganze Land im selben Maß. „Am stärksten betroffen ist sicher das Walgau mit dem vorderen Walsertal, Bartholomäberg, Klostertal, wo es wirklich extreme Ernteausfälle gibt“, sagt Christoph Freuis, Geschäftsführer des Vorarlberger Alpwirtschaftsvereins. Ein zusätzliches Problem ist, dass auch die Milchmenge zurückgeht.

Über Förderungen wird derzeit diskutiert, sagt Freuis: „Es gibt Gespräche zwischen Land und Bund. Es muss aber derzeit noch die Entwicklung abgewartet werden.“ Die Vegetationsperiode dauert noch zwei Monate. In dieser Zeit kann laut Freuis noch „das eine oder andere“ nachwachsen. Dann müsse man ein möglichst gerechtes Modell finden, damit man die Landwirte zielgerichtet und treffsicher unterstützen könne.

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