Hickhack um kinderonkologische Behandlung

FPÖ und ÖVP haben sich am Dienstag einen Schlagabtausch zur kinderonkologischen Behandlung in Dornbirn geliefert. Zunächst brachte die FPÖ eine „neue“ Variante mit St. Gallen ins Spiel. Dann teilte die ÖVP mit, an der Variante werde bereits gearbeitet - und zwar ohne das Zutun der FPÖ.

FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi legte am Dienstagvormittag vor: In einer Aussendung verwies er darauf, dass die kinderonkologische Behandlung in Dornbirn zukünftig von Ärzten aus St. Gallen durchgeführt werden könnte. Nach einem Treffen mit Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) sagte Bitschi: „Die Lösung sieht vor, dass Ärzte aus St. Gallen die ärztliche Betreuung der betroffenen Kinder am Krankenhaus Dornbirn sicherstellen, solange in Dornbirn kein geeignetes Personal dafür zur Verfügung steht.“

Gleichzeitig forderte Bitschi die schwarz-grüne Landesregierung auf, zu handeln und eine entsprechende Lösung in die Wege zu leiten: „Die Landesregierung muss ihre Politik der faulen Ausreden beenden. Seit Monaten werden die betroffenen Eltern und Kinder in Wahrheit einfach im Regen stehen gelassen.“

Rüscher: „Anregung überflüssig“

Am Nachmittag meldete sich ÖVP-Gesundheitssprecherin Martina Rüscher zu Wort. Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) werde sich Ende August mit Vertretern des Kantonsspitals St. Gallen treffen, um die Möglichkeiten einer Kooperation zu erörtern. Der Termin stehe bereits fest und sei völlig ohne das Zutun der FPÖ zustande gekommen: „Die entsprechende Anregung ist also überflüssig!“

Rüscher berichtete auch vom Arbeitstreffen zwischen Landesrat Bernhard und Gesundheitsministerin Hartinger-Klein. Die Ministerin habe dem Landesrat dabei „ihre volle Unterstützung für eine ‚Vorarlberger Lösung‘ für die Station am Krankenhaus Dornbirn zugesagt.“ Sie, Rüscher, gehe aber davon aus, „dass die Ministerin nur eine Lösung unterstützen kann, die auch dem österreichischen Strukturplan Gesundheit entspricht.“

Skepsis in der Vergangenheit

Eine mögliche Kooperation zwischen Dornbirn und St. Gallen wurde in der Vergangenheit skeptisch bewertet, sowohl vonseiten des Landes als auch vom Gesundheitsministerium - mehr dazu in „Kein Kinderonkologe in Dornbirn nötig“. Damals ging es allerdings um die Möglichkeit, krebskranke Kinder in St. Gallen zu behandeln. „Dem Gesundheitsministerium war und ist wichtig, dass die kinderonkologischen Behandlung in Vorarlberg sichergestellt ist“, sagte Ministerin Hartinger-Klein dazu am Mittwoch in einer Aussendung.

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