Breite Front gegen „Snomax“-Kunstschnee

Nach einem Treffen mit der Tiroler Landesregierung werden die Seefelder Bergbahnen das umstrittene Beschneiungsmittel „Snomax“ vorerst nicht einsetzen. Auch in Vorarlberg gibt es eine breite Front gegen den Zusatzstoff.

Hannes Jochum, der Sprecher der Seilbahnen in Vorarlberg, will keine zusätzlichen Stoffe im Kunstschnee. „Weil es auch in den vergangenen Jahren gut geklappt hat, denke ich, dass Wasser und Luft auch in Zukunft gut genug sein werden. Auch bei den technischen Fortschritten in Sachen Schneeerzeugung gibt es gute Weiterentwicklungen, die uns helfen, im Grenztemperaturbereich - Richtung null Grad hin - einen guten Schnee für unsere Pisten zu erzeugen“, so Jochum.

Gegen Zusatzstoff „Snomax“

Die Seefelder Bergbahnen in Tirol werden den Zusatzstoff „Snomax“ bei der Beschneiung nicht einsetzen. Auch in Vorarlberg wird das Mittel abgelehnt.

Lins: „Auf Nummer sicher gehen“

Naturschutzanwältin Katharina Lins ist ebenfalls gegen die Verwendung des Eiweißpulvers „Snomax“ in der Erzeugung von Kunstschnee. „Ich denke man sollte hier auf Nummer sicher gehen. Und aus meiner Sicht ist es nicht notwendig, noch mehr diese künstlichen Beschneiungen zu verlängern, indem man Zusätze in das Wasser mischt“, sagt Lins. Ob Zusätze biologisch verträglich seien, müsse man zuerst genau prüfen, so die Naturschutzanwältin.

Immer mehr und immer früher Schnee zu erzeugen ist aus Sicht von Lins langfristig nicht sinnvoll. „Denn ‚Snomax‘ heißt ja, dass man mit weniger Energieaufwand beschneien kann und früher im Jahr. Man hat schon diese Termine ständig geändert, dass man nicht ab dem 1. November, sondern ab dem 1. Oktober Schnee produzieren kann. Das heißt, eigentlich noch mitten in der Sommersaison, wenn die Leute zum Wandern kommen“, sagt Lins.

Auch Landesregierung gegen Zusatzstoff

Sollte die Beschneiung künftig effizienter und billiger möglich sein, erhöhe das den Druck, so Lins, dass die Betreiber noch mehr in der warmen Jahreszeit Kunstschnee produzieren müssten.

Auch die Vorarlberger Landesregierung sieht derzeit keinen Bedarf am Einsatz von „Snomax“ im Land. Beschneiungsexperte Michael Manhart von den Skiliften Lech ist hingegen ein Verfechter des Zusatzstoffes - mehr dazu in Diskussion um Bakterien im Kunstschnee.