Alpenschutzverein gegen Landschaftsverbrauch

Der Alpenschutzverein Vorarlberg kritisiert die Zunahme an wirtschaftlichen Eingriffen in die Natur - etwa den geplanten Speicherteich im Montafon. Das Projekt widerspricht laut Obmann Franz Ströhle „allen Grundsätzen des Naturschutzes“.

Zu den umstrittenen Speicherteichplänen der Silvretta Montafon sagt Franz Ströhle, dass es in der Bevölkerung zwar Befürworter gebe, aber auch viele Menschen, die vom Projekt nicht überzeugt seien. Dass sich diese nicht öffentlich zu Wort melden, erklärt Ströhle damit, dass sie „zum Teil Bedenken haben oder persönliche Repressionen fürchten“.

Zunehmender Verkehr als Problem

Gegen den Vorwurf, Menschen aus den Städten und Tälern würden der Bevölkerung in den Talschaften vorschreiben, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen sollen und wie nicht, wehrt sich der Obmann des Alpenschutzvereins. Tiefer gelegene Regionen würden hauptsächlich die Belastungen durch den zunehmenden Verkehr erfahren. „Und ich glaube natürlich auch, dass im Montafon dieser Profit, den die Gesellschaften da erwirtschaften, nicht unbedingt zugunsten der Montafoner ist“, so Ströhle.

Die Situation auf dem Hochjoch - ebenfalls ein Projekt von Silvretta Montafon - bezeichnet Ströhle bereits als sehr bedenklich: „Da stehen die Schneekanonen reihenweise herum, da ist offener Boden, überall sind Leitungen und der Speichersee - also es sieht wirklich verheerend aus.“ Beim Speicherteich-Projekt im Montafon sei zudem ein „ein hochwertiges Moor damit verbunden“. Das Vorhaben widerspreche daher allen Grundsätzen des Naturschutzes, sagt Ströhle.

Mehrtägige Wanderung geplant

Ströhle fordert auch einen sparsameren Umgang mit Grund und Boden. Wenn der Bodenverbrauch in Vorarlberg im bisherigen Ausmaß weitergeht, dann kann man sich laut Ströhle ausrechnen, „in wie vielen Jahren alles zugebaut und nichts mehr vorhanden ist.“ Aus seiner Sicht ist es etwa problematisch, dass für die Erweiterung des Rauch-Betriebsgeländes in Ludesch „16 Hektar bester landwirtschaftlicher Gründe geopfert werden sollen“. Das sei nicht nachhaltig, so Ströhle.

Unter dem Motto „As langat“ haben sich die heimischen Naturschutzvereine - Alpenschutzverein, Alpenverein, Naturfreunde, Naturschutzbund sowie einige Bürgerinitiativen - organisiert, um gegen bestimmte Entwicklungen im Land zu protestieren. Ende August wollen sie eine fünftägige Wanderung organisieren - vom Hafen in Bregenz bis auf die Bielerhöhe. Dabei wollen die Teilnehmer auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

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