Ausstellung widmet sich 800 Jahren Klostertal

In einer Urkunde aus dem Jahr 1218 wird das Klostertal erstmals erwähnt - und zwar als Sankt Mariental. Warum es heutzutage „Klostertal“ heißt und was dieses Tal in den 800 Jahre seither geprägt hat, untersucht die Sommerausstellung des Klostertal-Museums.

Die Kirche von Klösterle mit ihrem eleganten Turm und die Dekoration der schräg gegenüberliegenden Johanniterstube sind die einzigen Spuren, die es vom wohl markantesten Ereignis in der Geschichte des Tals gibt. Das namensgebende Kloster gibt es hingegen nicht mehr.

800 Jahre Klostertal

Eine Sommerausstellung des Klostertal Museums untersucht, was das Tal in den vergangenen 800 Jahren geprägt hat.

„Die Urkunde berichtet davon, dass 1218 Hugo von Montfort dem Orden das Tal der Heiligen Maria - wie es damals noch genannt wurde - geschenkt hat mit der Auflage, hier eine Herberge zu errichten“, berichtet Historiker Christof Thöny. „Und dieses Klösterlein oder Klösterle hat dann dem Ort und später dem ganzen Tal seinen Namen gegeben.“

Bedeutender Transitverkehr

Die Menschen im Tal waren arm, bewirtschafteten die Bergmähder bis in die höchsten Höhen hinauf. Einen willkommenen Nebenverdienst boten stets die Durchreisenden. Im Mittelalter wurde eine Straße auf den Arlberg angelegt, die mittlerweile archäologisch untersucht wurde. „Der Weg ist dann wieder zu einem Saumpfad verfallen um 1500, und das ist bis ins 18. Jahrhundert so geblieben“, sagt Thöny. „Und 1787 ist die heutige, die moderne Straße über den Arlberg errichtet worden.“

Klostertal-Jubiläumsausstellung

ORF

Der Bau der Arlbergbahn war für das Klostertal von großer Bedeutung

Die Straße - und der ganze Arlbergverkehr - habe für das Tal eine enorme Bedeutung, so der Experte: „Das sieht man nicht zuletzt auch an der Ortsnamen wie Stuben oder Klösterle, die mit Herbergen zu tun haben, die entlang dieses Weges errichtet worden sind.“ Einschneidende Veränderungen brachte dem Tal der Bau der Arlbergbahn von 1880 bis 1884. Die Bahn habe nicht nur das Landschaftsbild verändert, durch die damit verbundene Migration sei auch die soziale Struktur aufgemischt worden.

Neue Impulse erwartet

Die Europäische Union hat 2018 zum Jahr des Kulturerbes ausgerufen - und im Klostertal-Museum nimmt man diesen Appell ernst und rüstet sich für neue Forschungen zur Geschichte der Region. Die Ausstellung „In valle sancte Marie“ soll dafür Impulse liefern. Sie ist bis zum 30. September zu sehen.