„Beatrice Cenci“: Regisseur gewährte Einblick

Die Oper „Beatrice Cenci“ erlebt bei den diesjährigen Bregenzer Festspielen ihre österreichische Erstaufführung. Regisseur Johannes Erath gewährte im Rahmen eines Werkstattgesprächs am Montag Einblick in seine Arbeit.

Ein Meer von Kerzen, darunter ein Schrein voller Gold. Abseits kniet der Papst auf einem Podest. An den Verbrechen des Francesco Cenci hat er ein Vermögen verdient - Schweigegeld. Zwei seiner Söhne hat Francesco Cenci ermorden lassen, seine Tochter Beatrice vergewaltigt. „Daraus entsteht irgendwann dieser Wunsch, dass dieser Mann gerächt wird“, sagt Regisseur Johannes Erath, „weil es anscheinend in dieser Welt keine Gerechtigkeit gibt, wird irgendwann Selbstjustiz verübt.“

Mehrfach bearbeitet

Die Geschichte, die sich während des Pontifikats von Clemens VIII. ereignete, wird in den „Annali d’Italia“ erwähnt und wurde immer wieder für die Bühne bearbeitet. Berthold Goldschmidt komponierte seine Oper nach der Vorlage von Percy Bysshe Shelley: „Berthold Goldschmidt sagt selbst zu seiner Oper, er hat eine Belcanto-Oper geschrieben. Das war jetzt in den 1950er Jahren nicht so wirklich der Hit“, sagt Festspiel-Intendantin Elisabeth Sobotka.

Beatrice Cenci Regisseur Johannes Erath

Karl Forster

Regisseur Johannes Erath

Goldschmidt, der 1935 nach England geflohen war und dort bei der BBC arbeitete, konnte als Komponist nie mehr an seine Erfolge aus den 1920er Jahren anschließen. „Beatrice Cenci“ - diese Mischung aus Requiem, Belcanto und Danse macabre kann jetzt entdeckt werden: Die österreichische Erstaufführung findet am 18. Juli bei den Bregenzer Festspielen statt.