„Kunst“: Die Spielregeln der Freundschaft

Yasmina Reza ist die weltweit meistgespielte zeitgenössische Dramatikerin. Den Beginn ihrer Karriere markiert die Komödie „Kunst“, die ab Samstagabend am Vorarlberger Landestheater zu sehen ist.

Im Mittelpunkt von „Kunst“ steht ein Bild, das eine jahrzehntelange Freundschaft zwischen drei Männern zu zerstören droht: Marc kann es einfach nicht fassen, dass sein Freund Serge für ein monochromes, weißes Bild ein halbes Vermögen ausgegeben hat. Serge wiederum ist schockiert von Marcs Reaktion. Der Dritte im Bund, Ivan, versucht erfolglos zu vermitteln.

„Kunst“ am Landestheater

Mit der Komödie „Kunst“ gelang der französischen Autorin Yasmina Reza in den 90er Jahren ein Welterfolg. Ab Samstagabend ist das Stück am Vorarlberger Landestheater zu sehen.

Weltbilder prallen aufeinander

Ganze Weltbilder geraten hier ins Wanken bei der Frage, ob Kunst das ist, was man darunter verstehen will oder das, was man dafür bezahlt hat. Reza hat mit „Kunst“ eine psychologisch fein gezeichnete Komödie über die Spielregeln von Freundschaft geschrieben. Das ist komisch und traurig zugleich.

Vorschau Landestheater Kunst

Anja Köhler

Dartsteller Sven Walser, Marcus Calvin, Marcus Thill (v.l.)

„Sie kratzt an dieser Oberfläche. Und das tut auch unsere Regisseurin“, sagt Marc-Darsteller Sven Walser. „Und insofern wird man dann sehen, dass unter dieser Fassade dann auch Seiten zum Vorschein kommen, die eben etwas von Verletzlichkeit haben.“ Die Figur des Marc sei etwa „ein einziger Schrei nach Zuneigung“. Das wohl berühmteste Bild der Theatergeschichte dient in „Kunst“ als Katalysator für menschliche Abgründe und Offenbarungen. In Bregenz ist die Produktion in der Regie von Ute Liepold bis 22. Juni zu sehen.