3.000 unterschrieben für IKEA-Volksabstimmung

Die Volksabstimmung zur möglichen Ansiedlung des Möbelriesen IKEA in Lustenau ist fix. Wie die Bürgerinitiative „Lebenswertes Lustenau“ am Mittwoch bekanntgab, wurden bisher mehr als 3.000 Unterstützungserklärungen gesammelt.

Damit die Abstimmung notwendig wird, hätten 1.800 Unterstützungserklärungen genügt. „Mittlerweile hat dieses Thema viele aufgewühlt und aktiviert, und demzufolge wurden natürlich unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagte Sprecher Simon Zünd am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. „Insgesamt signalisiert dieses Interesse, dass es den Lustenauern und Lustenauerinnen nicht egal ist, wie sich die Gemeinde entwickelt und dass im Speziellen Grund und Boden besser und klüger genutzt werden sollten.“

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IKEA-Volksabstimmung kommt

Jetzt ist es fix: Die Lustenauer und Lustenauerinnen werden über die Ansiedlung des Möbel-Konzerns IKEA abstimmen.

Liste liegt bis 27. Februar auf

Unterschrieben hätten vor allem viele junge Menschen und Frauen, sagte Co-Sprecherin Melly Grabher. Sie stellte klar: „Wir haben nichts gegen IKEA an und für sich, wir sind einfach nur mit dem Standort nicht einverstanden.“ Die Fläche sei wäre bei einem Vorarlberger Unternehmen aber besser aufgehoben, so das Argument der Kritiker. „Wir möchten möglichst viele Steuereinnahmen. Es sind uns sehr viele Arbeitsplätze und dementsprechend viele Lehrstellen sehr wichtig“, sagte Martin Hollenstein. „Wir sind der Meinung, dass IKEA diese Kriterien nicht erfüllt.“

In den nächsten Wochen werde man jetzt eine Informationskampagne starten, um die Bevölkerung einzubinden, so die Vertreter der Initiative. Die Unterschriftenliste liegt noch bis zum 27. Februar in 44 Sammelstellen auf - etwa in Arztpraxen, Apotheken, Blumen- oder Zeitschriftengeschäften. Am 13. März erfolgt die endgültige Auszählung durch die Gemeinde. Voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni wird dann abgestimmt, ob IKEA sich ansiedeln darf oder nicht.

Monatelange Diskussion

Die Ansiedlung des schwedischen Möbelriesen sorgt in der Marktgemeinde Lustenau sei Monaten für Diskussionen. Schon im November 2016 beschloss die Gemeindevertretung einen „Kaufvertrag mit aufschiebender Wirkung“ mit dem Unternehmen - gegen die Stimmen von FPÖ und Grünen. Knapp ein Jahr später, im Oktober 2017, erteilten zuerst der Raumplanungsbeirat und dann die Landesregierung jeweils mit knapper Mehrheit grünes Licht.

Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Lustenau“ präsentierte sich im Dezember 2017 erstmals der Öffentlichkeit. Sie fürchtet vor allem die zusätzliche Verkehrsbelastung durch die IKEA-Ansiedlung. Erklärtes Ziel ist eine Volksabstimmung über das Großvorhaben. Wahlkommission und Vertreter der Initiative einigten sich noch im Dezember auf die Fragestellung - „Soll die Marktgemeinde Lustenau IKEA durch entsprechende Flächenwidmung trotz zu erwartendem Mehrverkehr ansiedeln?“

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