Krebs: Job-Wiedereingliederung wenig genutzt

Der Präsident der Vorarlberger Krebshilfe, Gebhard Mathis, machte am Weltkrebstag darauf aufmerksam, dass die Wiedereingliederungsteilzeit von Krebskranken noch sehr wenig genutzt werde. Es gebe Verbesserungsbedarf.

Jährlich werden in Vorarlberg 1.700 Neuerkrankungen registriert. Insgesamt leben derzeit etwa 16.000 Menschen im Land mit Krebs.

Für Patienten, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, spielt die „Palliativ Care“ eine wichtige Rolle - eben in diesem Bereich habe sich in den letzten Jahren sehr viel Positives getan, so Mathis gegenüber dem ORF Vorarlberg. Neu sei, dass man mit der Betreuung der Patienten nicht erst in den letzten Lebenswochen beginne, sondern schon ein halbes Jahr vorausplane, um dann multiprofessionell zu arbeiten. Das bedeute, dass die Erkrankten unter anderem seelsorgerisch und sozialarbeiterisch betreut und beraten würden, erläuterte Mathis.

Palliativ-Lehrgang in St. Arbogast

Am Weltkrebstag fand im Bildungshaus St. Arbogast ein Palliativ-Lehrgang statt.

Wiedereingliederungsteilzeit noch wenig umgesetzt

Nachholbedarf ortete der Präsident der Vorarlberger Krebshilfe aber im Bereich der Wiedereingliederung ins Berufsleben nach der Diagnose Krebs. Im vergangenen Jahr trat am 1. Juli die sogenannte „Wiedereingliederungsteilzeit“ in Kraft. Diese soll es Patienten ermöglichen, schrittweise in den Arbeitsprozess zurückzukehren und sich stufenweise an die Anforderungen des Berufsalltages annähern zu können.

Dieses Modell werde allerdings noch viel zu wenig akzeptiert und umgesetzt, kritisierte Mathis. Bisher hätten 71 Personen eine Bewilligung für die „Wiedereingliederungsteilzeit“ - allerdings seien de facto nur acht Krebskranke wiedereingegliedert worden. Das sei viel zu wenig, gerade wenn man bedenke, dass es derzeit 129 Dauerkrankenstände von Krebserkrankten bei der VGKK gebe. Eine bessere Aufklärung und eine Vereinfachung des Gesetzes könnten die Wiedereingliederung vereinfachen, glaubt Mathis.

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