BH: Land bei Projekten rasch involviert

Kiesgruben, Stauseen oder neue Straßen - wenn es um große Projekte geht, hat die Bezirkshauptmannschaft ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Das Abwägen der öffentlichen Interessen könne da oft zum Zünglein an der Waage werden.

Bei Projekten, die von Gemeinden bei den Bezirkshauptmannschaften eingereicht werden, ist das Land relativ rasch involviert, bestätigt der Bludenzer Bezirkshauptmann Johannes Nöbl. Spätestens bei der sogenannten Kundmachung werden die Sachverständigen des Landes zur mündlichen Verhandlung geladen. Oft sei es aber so, dass Antragsteller schon vor der Einreichung mit Sachverständigen durchbesprechen, welche Prüfungen noch notwendig sind, so Nöbl. Das mache natürlich Sinn und beschleunige auch die Verfahrensdauer.

Keine Stellungnahme zum laufenden Verfahren

Zum konkreten, noch laufenden Verfahren im Montafon darf sich der Bludenzer Bezirkshauptmann Johannes Nöbl aufgrund der Amtsverschwiegenheit nicht äußern. Im Skigebiet Silvretta Montafon soll am Schwarzköpfle ein neuer Speichersee für Beschneiungszwecke entstehen. Die Silvretta Montafon will ja einen großen Speichersee zur Kunstschnee-Gewinnung im Skigebiet bauen.

Öffentliches Interesse: Zünglein an der Wage

Immer wieder - auch beim Stausee-Projekt der Silvretta Montafon - wird über das öffentliche Interesse diskutiert - ein Begriff der im Genehmigungsverfahren zum Zünglein an der Waage wird, sagt Bezirkshauptmann Johannes Nöbl. Die Behörde hat zu prüfen, welche öffentlichen Interessen allenfalls überwiegen. Natürlich würden auch Natur- und Landschaftsschutzinteressen geprüft werden.

Zur Verfahrensdauer sagt Nöbl, dass etwa 60 Prozent aller Verfahren innerhalb von drei bis sechs Monaten abgeschlossen werden können. Komplexe und kontroverse Verfahren können allerdings auch um einiges länger dauern.

Speichersee im Montafon sorgt für Aufregung

Der geplante Speichersee im Skigebiet Silvretta-Montafon sorgt weiterhin für Wirbel. Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne) spricht von einem überdimensionierten Naturfrevel, von dem er erst kürzlich erfahren habe. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kritisiert Rauch für dessen Alleingang und bezweifelt, dass Rauch erst jetzt davon erfahren habe. Die Antragstellerin - die Silvretta Montafon GmbH - stellt ebenfalls klar, schon seit vier Jahren an diesem Projekt zu arbeiten - unter Einbeziehung der breiten Öffentlichkeit. Im Vorjahr wurde das Projekt schließlich bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz eingereicht.

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