Theater Kosmos erzählt Männergeschichten

Männergeschichten stehen 2018 im Bregenzer Theater Kosmos im Mittelpunkt. Mit dem abgelaufenen Jahr 2017 zeigten sich die Theaterleiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig bei der Programmpräsentation am Donnerstag zufrieden.

2017 habe man bei 110 Veranstaltungen 11.000 Besucher im Theater Kosmos begrüßen können, sagte Dragaschnig. Das bedeute eine Auslastung von 80 Prozent.

Finanziell gebe es für das Theater dank 2017 getroffener Vereinbarungen, etwa dem jetzt ganzjährigen Nutzungsrecht seiner Spielstätte in Bregenz-Vorkloster und höherer Förderungen, nun bessere Bedingungen, so Jagg. Man habe 2017 ausgeglichen budgetiert und halte den Konsolidierungsplan ein.

Premiere von „König Ubu“ am 22. Februar

Bereits im Laufen sind die Proben für das erste Stück des Jahres: „König Ubu“ von Alfred Jarry mit Hubert Dragaschnig in der Hauptrolle feiert am 22. Februar in einer Inszenierung von Stephan Kasimir Premiere.

Der Avantgarde-Klassiker dreht sich um Aufstieg und Fall eines verfressenen, gierigen, kindischen und grausamen Mannes. Jarry schrieb eine erste Fassung bereits als Schüler. Der Grund eines an der Gegenwart interessierten Theaters, sich für dieses Stück zu entscheiden, liege an Männern wie Donald Trump. „Aus der absurden Fantasie eines 15-Jährigen ist bitterböse Realität geworden“, erklärte Regisseur Kasimir.

„Saturn kehrt zurück“ im April

Mit zeitlichen Überblendungen spielt „Saturn kehrt zurück“ des 1978 in Michigan geborenen Dramatikers Noah Haidle. Das Stück handelt von einem alten Mann, der in 30-Jahr-Sprüngen auf sein Leben und seine Katastrophen zurückblickt.

Drei Schauspieler und eine Darstellerin werden das Stück, das am Samstag im Burgtheater-Vestibül seine Österreichische Erstaufführung feiert, unter der Regie von Augustin Jagg zum Leben erwecken. Premiere in Bregenz ist am 19. April.

Uraufführung von „Oh Schimmi“ im September

Auf neue Wege wagt sich das Theater Kosmos mit der Produktion von „Oh Schimmi“ der Linzer Autorin und bildenden Künstlerin Teresa Präauer. Man wolle in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Wien jungen Theaterleuten eine Plattform bieten. „Wir haben junge leading teams wirklich nötig, wir brauchen frischen Wind“, so Jagg.

„Ich bin so alt wie das Theater Kosmos“, so die 1996 geborene „Oh Schimmi“-Regisseurin Anna Marboe, Regiestudentin am Max Reinhardt Seminar. Beim ausgewählten Werk handle es sich um eine „humorvolle und bittere Selbstentblößung eines vermeintlich geschlechtsreifen Mannes“, der sich zum Affen mache, so Tobias Schuster, Leitender Dramaturg des Schauspielhauses Wien, über das Stück, das auf Präauers 2016 erschienenen Roman zurückgeht. Die Uraufführung, die mit jungen Schauspielern umgesetzt werden soll, ist für September angesetzt.

Im November „Der Mann, der die Welt aß“

„Der Mann, der die Welt aß“, des vielfach ausgezeichneten Nis-Momme Stockmann rund um das Scheitern eines Mittdreißigers bildet im November den Abschluss des Theater Kosmos-Jahres.

In der Reihe Kosmodrom, die sich der Förderung von Nachwuchsautoren verschrieben hat, sind drei bis vier Produktionen geplant.

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