Gräve wird neue Landestheater-Chefin

Die Dramaturgin Stephanie Gräve wird im August 2018 neue Intendantin des Vorarlberger Landestheaters. Als designierte Intendantin wird Gräve ab sofort am Programmentwurf für die Spielsaison 2018/19 arbeiten.

Das teilte Kulturlandesrat Christian Bernhard (ÖVP) am Dienstag mit: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit Stephanie Gräve eine hochkarätige Intendantin gefunden wurde, mit der die Weiterentwicklung des Vorarlberger Landestheaters garantiert werden kann.“

65 Bewerber aus dem deutschsprachigen Raum

Für den Auswahlprozess einer neuen Intendanz und die Findungskommission gab es neben den Aufsichtsratsmitgliedern Landesrat Bernhard, Kulturamtsleiter Winfried Nußbaummüller, Franz Salzmann und Geschäftsführer Werner Döring drei externe Fachjuroren: Dorothee Bauerle-Willert (Dramaturgin div. Theaterproduktionen an namhaften deutschen Theaterhäusern u. v. m.), Bettina Hering (Dramaturgin, Regisseurin und Intendantin, Leitung Landestheater Niederösterreich, Schauspieldirektion Salzburger Festspiele Sprechtheaterprogramm u. v. m.) und Andreas Beck (deutscher Dramaturg und Theatermacher, Direktor im Theater Basel u. v. m.). „Die 65 Bewerbungen, die aus dem gesamten deutschsprachigen Raum eingelangt sind, sprechen für die Attraktivität der Vorarlberger Kultureinrichtung sowie die des Standortes“, sagte Bernhard.

Einstimmiger Juryentscheid für Gräve

Gräve setzte sich schließlich durch. „Das Vorarlberger Landestheater ist ein besonderes Haus“, so Gräve in einer ersten Stellungnahme: „Allein die Lage in einer ungeheuer lebendigen und kulturaffinen Region, dazu im Vierländereck, eröffnet spannende künstlerische Perspektiven.“ Gräve möchte mit einem engagierten Team das Theater in Vorarlberg, in der Bodensee-Region und international neu positionieren: als einen Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung, offen und experimentierfreudig.

Neue Landestheater Intendantin Stefanie Gräve

Anna Polke

Stefanie Gräve

„Wir werden mit künstlerischen Projekten ins ‚Ländle‘ ausschwärmen und ebenso mit Partnern in Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz kooperieren, denn unser Bregenzer Theater soll ein internationales Theater sein, mit Künstlern aus ganz Europa und darüber hinaus; ein Theater, das lokale Themen im globalen Zusammenhang untersucht – und umgekehrt“, so Gräve. Dazu sollen renommierte Regisseurinnen und Regisseure sowie junge Talente eingeladen, und ein starkes Ensemble aufbaut werden. Dieses soll die Seele und das Gesicht des Hauses sein.

Enge Verbindung mit Museum und Kunsthaus

"Ebenfalls besonders – und besonders reizvoll – ist die enge Verbindung zum vorarlberg museum und dem Kunsthaus. Sie bietet ungewöhnliche Möglichkeiten zur interdisziplinären Arbeit, zur gegenseitigen Befruchtung, zu künstlerischen Grenzüberschreitungen. Perfekte Voraussetzungen also für ein Theater, das die Menschen gleichzeitig berührt und verstört, das sie überrascht, fordert und unterhält, das ihnen vermittelt: Tua res agitur - deine Sache wird verhandelt!“, so Gräve.

Im Rahmen einer gesonderten Pressekonferenz, die am Donnerstag um 11.00 Uhr im Vorarlberger Landestheater stattfindet, wird Gräve für Presseanfragen zu Verfügung stehen.