Zehn-Punkte-Plan für Bregenzer Zentrum

Vor rund einem Jahr wurde das Projekt „Seestadt“ gestoppt - nun hat eine Gruppe aus Architekten und Kulturschaffenden ein Zehn-Punkte-Programm für die Bregenzer Stadtentwicklung erarbeitet.

Es hätte eines der größten Einkaufszentren in Vorarlberg werden sollen: Auf dem 9.000 Quadratmeter umfassenden Seestadt-Areal am Bodenseeufer wollten die Betreiber vier zusammenhängende Gebäude errichten. Dann aber wurde das Vorhaben vorzeitig gestoppt. Auf einer Pressekonferenz im Jänner begründete Bernhard Ölz, Vorstand der Prisma-Gruppe, den Schritt mit den steigenden Kosten - mehr dazu in Aus für Bregenzer Seestadt.

Zehn-Punkte-Programm

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Seit dem Aus für das Projekt Seestadt hat sich die Initiative „See-und-Stadt-und-Bregenz“ - bestehend aus Architekten und Kulturschaffenden - intensiv mit der Bregenzer Stadtentwicklung beschäftigt und das Programm „Chance Bregenz-Mitte“ erarbeitet. Dieses wurde am Donnerstag im vorarlberg museum präsentiert.

Von der „Seestadt“ zu „Bregenz Mitte“

Der Projektentwickler „Prisma“ hatte im Jänner 2017 das Vorhaben „Seestadt“ auf Eis gelegt. Jetzt präsentiert die Architekteninitiative „See-und-Stadt-und-Bregenz“ einen Zehn-Punkte-Plan.

Thurnher: Nutzung durch Verträge sichern

Wie Architekt Markus Thurnher ausführte, sei es die ureigenste Aufgabe von Stadtplanung und Politik, für einen Ausgleich von privaten und öffentlichen Interessen Sorge zu tragen. Um städtebauliche Qualität gewährleisten zu können, müssten strategisch wichtige Grundstücke erkannt werden - wenn diese nicht in öffentlichem Besitz seien, müsse deren Nutzung durch Verträge geschützt werden, so Thurnher, der damit andeutete, dass die Stadt am Zug sei, zumal sich die entscheidenden Grundstücke im Besitz der Prisma befinden.

Architekt Andreas Cukrowicz sprach davon, dass das momentan brachliegende Areal um den Bregenzer Bahnhof zu den am besten erschlossenen Flächen des Landes gehöre. Anstelle von Projekten seien hier Quartiere zu entwickeln.

Schoch: Frage des Eigentums zu wenig angeschnitten

Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) bemängelte am Ende des Abends, dass die Frage des Eigentums bei der Diskussion zu wenig angeschnitten worden sei. Die öffentliche Hand, so meinte sie gegenüber dem ORF, müsse wieder vermehrt ins Eigentum einsteigen, um mitreden zu können.

Prisma-Geschäftsführer Bernhard Ölz gab bislang keine Stellungnahme zum neuen Programm ab. Er konnte aus beruflichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen.

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