Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge stark gestiegen

Ende Oktober waren in Vorarlberg 10.398 Personen arbeitslos. Unter Einbezug der Schulungsteilnehmer ist das ein Anstieg von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der arbeitslosen Asylberechtigten stieg um mehr als das Doppelte.

Die Zahl der Schulungsteilnehmer nahm nach Angaben des Arbeitsmarktservice (AMS) in Vorarlberg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent zu, österreichweit erhöhte sie sich im selben Zeitraum um 8,6 Prozent.

Abüglich der Schulungsteilnehmer sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent. Und ein Vergleich zum Ende des Vormonats zeigt, dass sich die Zahl der Arbeitslosen mit dem Ende der Sommersaison im Fremdenverkehr um 9,9 Prozent erhöht hat.

122,7 Prozent mehr Asylberechtigte als im Vorjahr

Nach Angaben des AMS ist es besonders die Zahl der arbeitslosen bleibeberechtigten Flüchtlinge, die gestiegen ist: Ende Oktober waren in Vorarlberg insgesamt 608 Asylberechtigte arbeitslos vorgemerkt. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Plus 122,7 Prozent.

Österreichweit sind die Arbeitslosenzahlen bei Asylberechtigten bereits wieder leicht rückläufig. Das hänge damit zusammen, dass sie dort schon früher in die Betreuung des AMS aufgenommen wurden und damit von der Statistik bereits erfasst sind, sagt Bereuter. Ohne diese konjunkturunabhängige Entwicklung hätte sich die Arbeitslosenzahl in Vorarlberg gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent verringert, erläutert AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter.

Viele offene Stellen, Ausbildungsniveau oft zu niedrig

Davon abgesehen habe sich der heimische Arbeitsmarkt zuletzt sehr stabil dargestellt und von dem schon seit längerem anhaltenden konjunkturellen Aufschwung profitiert: So waren beim AMS Vorarlberg am Monatsende insgesamt 3.484 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet - das sind um 65,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Anforderungsprofil der angebotenen Stellen entspreche aber oft nicht dem Ausbildungsniveau der Vorgemerkten, so Bereuter.

Vor allem die Wiedereingliederung von Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie mit ungenügender Qualifikation bereite große Schwierigkeiten: Über ein Viertel aller vorgemerkten Arbeitslosen habe gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen, bei den über 50-Jährigen knapp die Hälfte. 45,7 Prozent aller Arbeitslosen konnten zudem nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.

Nach Berufsgruppen betrachtet standen merklichen Rückgängen in den Bau-, Gaststätten- und Reinigungsberufen Anstiege in den Hilfs- und Büroberufen sowie bei den Technikern gegenüber.

Arbeitslosigkeit österreichweit gesunken

Bundesweit verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent (Schulungsteilnehmer mit eingerechnet). Den stärksten Rückgang gab es in der Steiermark (-9,4 Prozent), Tirol (-8,2 Prozent), Burgenland (-7,6 Prozent), Kärnten (-6,8 Prozent), Salzburg (-5,6 Prozent), Oberösterreich (-5,4 Prozent), Niederösterreich (-4,6 Prozent) und Wien (-1,8 Prozent).

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