Wildgebiete: Jäger fordern Gesamtkonzept

Die Jäger fordern ein Gesamtkonzept für Wald- und Wildgebiete in Vorarlberg. Förster, Bauern, Touristiker und Jäger müssten gemeinsame Lösungen finden, so die neue Spitze der Vorarlberger Jägerschaft. Zudem plädieren die Jäger für mehr Ruhezonen für Wildtiere.

Seit Mai ist das Führungs-Team der Vorarlberger Jägerschaft neu aufgestellt. Der neue Landesjägermeister Sepp Bayer und sein Team wollen mehr Verständnis für Wildtiere und ihren Lebensraum wecken und gemeinsam mit Förstern und Touristikern ein Gesamtkonzept entwickeln.

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Im „Vorarlberg heute“-Beitrag zu Wort kommen: Christof Germann (Stv. Landesjägermeister), Gernot Heigl (Geschäftsstellenleiter) und Sepp Bayer (Landesjägermeister).

„Dialog mit allen beteiligten Gruppen nötig“

Dieses Gesamtkonzept müssten alle beteiligten Gruppen tragen können, so der stellvertretende Landesjägermeister, Christof Germann. Es solle einen Dialog über den Lebensraum für Wildtiere geben, so Germann: „In diesen Dialog müssen alle Gruppen mit eingebunden werden, Forst, Landwirtschaft, Tourismus und Jagd. Ich bin überzeugt, dass wir nur dann gute Lösungen finden, wenn wir im Dialog miteinander stehen und versuchen, einen guten Ausgleich zu finden“. Ab Herbst starten die ersten Arbeitsgruppen zur Verbesserung des Lebensraums für das Wild.

Mehr Ruhezonen für das Wild gefordert

Von großer Bedeutung sind nach Ansicht der Jäger auch mehr Ruhezonen für das Wild. Aktuell - durch die TBC-Fälle bei Rindern und die TBC-Übertragungsgefahr durch das Wild - sind Jäger angehalten, Wild in sogenannten Freihalteflächen sofort zu schießen. Die Jägerschaft fordert mehr Rückzugsräume, manche jetzt festgelegten Schutzwaldzonen seien zu hinterfragen. Solche Ruhezonen sollte man den Tieren vor allem im Winter zugestehen, so die Vorarlberger Jäger. Gerade dann gebe es Probleme, etwa durch Wintersportler, die die Wildtiere erschrecken und vertreiben würden.

Besser über Jagd informieren

Zudem will das neue Team an der Spitze der Vorarlberger Jägerschaft künftig besser über die Jagd informieren. Viel vom Wissen der Jäger drohe verloren zu gehen, vor allem bei jungen Menschen. Deshalb gebe es bereits Projekte mit Jägern an den Schulen im Land.

FPÖ unterstützt Vorschlag

Der Vorschlag der Jäger stößt bei der FPÖ auf volle Unterstützung. Joachim Weixlbaumer, Jagd-Sprecher der Vorarlberger FPÖ, erwartet sich nun, dass alle Systempartner diesen Dialog auch fair und partnerschaftlich führen. Denn nur mit einem konstruktiven Miteinander könnten Wildlebensräume erhalten und ein verträgliches Wald-Wild-Verhältnis gewährleistet werden.

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