Wolford verschiebt Zahlen um sechs Wochen

Der börsennotierte Vorarlberger Wäsche- und Strumpfhersteller Wolford verschiebt seine Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 um sechs Wochen auf den 24. August. Hintergrund sei eine „Routineprüfung" durch die Österreichische Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR)“.

Die Prüfung werde in den nächsten Tagen abgeschlossen, die Ergebnisse seien gegebenenfalls im Jahresabschluss zu berücksichtigen, teilte das Unternehmen am Montagabend in einer Aussendung mit. „Der Vorstand erwartet nicht, dass die am 12. April 2017 aktualisierte Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016/17 dadurch beeinflusst wird“, heißt es darin. Das Geschäftsjahr von Wolford endete am 30. April, die Jahreszahlen waren für den 14. Juli angekündigt. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter.

Suche nach Investor

Die Wolford-Eigentümer haben Anfang Juni bekanntgegeben, dass sie ihre Mehrheitsanteile verkaufen wollen und einen Investor suchen. Das Unternehmen hat nach hohen Betriebsverlusten und Abschreibungen Liquiditätsprobleme, der künftige Kernaktionär soll dringend benötigtes Kapital zuschießen. In der Zwischenzeit sollen Banken mit Krediten einspringen, um die Liquidität sicherzustellen.

Am 12. April hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass es eine Geldspritze brauche, weil die Verluste höher ausfielen als zunächst erwartet: Zu den damals für 2016/17 schon absehbaren Betriebsverlusten von acht bis zehn Mio. Euro waren noch Wertberichtigungen und Sanierungsaufwendungen von sieben bis neun Mio. Euro dazugekommen. Die Verluste belasteten das Grundkapital. Die Prognose vom April werde aber halten, so das Unternehmen am Montag.