Militärmusik sucht Verstärkung

Der Wiederaufbau der Militärmusik Vorarlberg gestaltet sich schwierig. Nach der Rücknahme des Sparkurses beim Heer dürfte die Militärmusik 30 Wehrpflichtige und 16 Berufsmusiker haben - davon ist man derzeit aber weit entfernt.

Großer Protest - unter anderem vom Blasmusikverband Vorarlberg - war die Folge, als das Bundesheer Einsparungen bei der Militärmusik bekannt gab. Im vergangenen Jahr wurde dann vom Ministerium wieder der Erhalt in der ursprünglichen Stärke beschlossen.

Die Militärmusik Vorarlberg darf 30 Wehrpflichtige und 16 Berufsmusiker haben. Aktuell sind es aber nur 18 Wehrpflichtige und fünf Berufsmusiker. Im Summe also weniger als die Hälfte der möglichen Orchestergröße.

Zehn freie Arbeitsplätze für Berufsmusiker

Als im Vorjahr klar wurde, dass die Militärmusik wieder aufwachsen kann, hätten sich kurzfristig für den Einrückungstermin im September 2016 nicht viele zusätzliche Freiwillige gefunden, so Militärkapellmeister Hauptmann Wolfram Öller. Für dieses Jahr seien die Aussichten aber besser. Er geht davon aus, dass im August 26 Musiker einrücken werden.

Für die Zukunft sei er zuversichtlich, dass man die volle Orchestergröße wieder erreicht, so Öller. Neben der eigenen Werbung für die Militärmusik seien die Blasmusikvereine eine große Unterstützung. Die zehn freien Arbeitsplätze als Berufsmusiker sollten rasch nachbesetzt werden, um die hohe Qualität in der Ausbildung der Wehrpflichtigen garantieren zu können.

Immer mehr Frauen spielen auf

Aktuell gehören zwei Frauen zum Orchester. Für den kommenden Einrückungstermin im August hätten sich bereits sechs Musikerinnen gemeldet. Nach Angaben von Wolfram Baldauf, Landesobmann des Vorarlberger Blasmusikverbandes, beträgt der Anteil der Frauen unter 30 Jahre in den Blasmusikkapellen Vorarlberg rund 50 Prozent. Hier gebe es also ein großes Potential.

Soldatinnen Militärmusik

ORF

Olivia Panzenböck und Anna-Maria Trujic

Änderungen in der Ausbildung

Neu bei der Militärmusik ist, dass die Soldaten zusätzlich zu ihrer musikalischen Ausbildung auch für Aufgaben zur Katastrophenhilfe und zum Schutz kritischer Infrastruktur ausgebildet werden. Etwa 40 Prozent der Ausbildungszeit soll für diese militärischen Fähigkeiten aufgewendet werden.

Während in der Vergangenheit die einrückenden Musiker meist für die ersten fünf bis sechs Wochen bei anderen Einheiten ausgebildet wurden, sind sie nun ab dem ersten Tag an bei der Musik. Insgesamt 13 Monate verbringen sie dort (sechs Monate Grundwehrdienst und sieben Monate zusätzliche Verpflichtung).

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