Bahnhofs-Neubau soll vorgezogen werden

Nachdem das Projekt Seestadt Geschichte ist, wollen die Stadt Bregenz und das Land den Bregenzer Bahnhof so schnell wie möglich neu bauen. Die Verträge für eine Unterführung zwischen Bahnhof und Stadt sind bereits unterschriftsreif.

Nach Angaben von Mobilitäts-Landesrat Johannes Rauch (Grüne) ist die Frage, wie schnell sich die ÖBB mit den Investoren über ein Vorziehen des Neubaus verständigen können. Auch müsse abgewartet werden, inwieweit hier schon bestehende Verträge vorhanden sind und wie sich diese auf ein angestrebtes Vorziehen des Neubaus auswirken könnten. Rauch befürwortet jedenfalls im Grundsatz einen raschen Neubau des Bregenzer Bahnhofes. „Dieser Bahnhof ist ein Schandfleck und muss so rasch wie möglich beseitigt werden“, sagte Rauch im Jänner - mehr dazu in: „Bahnhof Bregenz ist ein Schandfleck“.

Linhart: Bahnhof kann nicht näher an Stadt rücken

Am Freitag gibt es das nächste Treffen zwischen Stadt, Land und ÖBB. Im Raum steht auch die Frage, ob sich nach dem Seestadt-Aus nicht auch andere räumliche Möglichkeiten für einen Neubau ergeben - wie etwa ein Näherrücken des Bahnhofes an die Stadt. Hier winkt allerdings der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) ab. Am Standort des Bahnhofes werde und könne sich nichts ändern - wegen der Länge der Züge, der Nähe zu den Gleisen und der nötigen Breiten für die Bahnsteige.

Verträge für Unterführung bereits fix

Fix geplant ist laut Linhart auch schon die nötige Unterführung zwischen Bahnhof und Stadt. Auch die Kostenaufteilung zwischen Land, Bund und ÖBB sei geklärt. Die Verträge dazu lägen unterschriftsreif auf dem Tisch, so Linhart. Über die Kosten und die Aufteilung will das Bregenzer Stadtoberhaupt daher derzeit noch keine Auskunft geben.

Bahnhof Teil des Projekts Seequartier

Der Bahnhofs-Neubau ist Teil eines Großprojekts: Auf dem rund 20.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Mehrerauerbrücke und Bahnhof soll eine Kombination aus Wohnungen, Büros, Geschäften und öffentlichem Verkehr entstehen - mehr dazu in: Seequartier rückt in den Mittelpunkt. Dieses Großprojekt wird als Projekt Seequartier bezeichnet - nicht zu verwechseln mit dem inzwischen gestoppten Projekt Seestadt, das gleich gegenüber des Bahnhofes hätte entstehen sollen.

Das Projekt Seestadt hätte eines der größten Einkaufszentren in Vorarlberg werden sollen: Auf dem 9.000 Quadratmeter umfassenden Seestadt-Areal - derzeit ein großer Parkplatz - wollten die Betreiber vier zusammenhängende Gebäude errichten. Das Projekt wurde im Jänner wegen Kostenüberschreitungen gestoppt - mehr dazu in: Aus für Bregenzer Seestadt. Über die künftige Verwendung des Seestadt-Geländes soll in den kommenden Monaten und Jahren entschieden werden.