Festspiel-„Carmen“ mit Riesenhänden

Zwei Riesenhände in der Höhe von 17 bzw. 20 Metern sind die ersten Kulissenteile zur Oper „Carmen“, die die Bregenzer Festspiele am Freitag enthüllten. Was es damit auf sich hat, wurde noch nicht verraten.

Eigentlich wollte man der Presse am Freitag nur die kleinere der beiden Hände - die rechtsseitige „Hand Bregenz“ - zeigen. Im Rahmen ihres Vortrags rutsche der sichtlich begeisterten Ausstattungsleiterin Susanna Boehm dann aber heraus, dass es noch eine zweite, größere Hand geben wird - die linksseitige „Hand Lindau“. Gemeinsam mit Spielkarten werden die Hände die zentralen Elemente des Bühnenbildes von Es Devlin bilden.

Bregenzer Festspiele Carmen Bühnenbild

Bregenzer Festspiele/Dietmar Mathis

Was es damit auf sich hat, wollte Festspielintendantin Elisabeth Sobotka noch nicht verraten - das wolle sie „noch ein bisschen als Geheimnis stehen lassen“. Bekannt ist: Das Handmodell stammt von Bühnenbildnerin Devlin. Die Britin ist die erste weibliche Bühnenbildnerin bei den Bregenzer Festspielen seit 1946. Damals hatte Maria Wanda Milliore das Bühnenbild für Mozarts „Bastien und Bastienne“ entworfen.

Bühnenbild soll im April stehen

Ausstattungsleiterin Boehm betonte am Freitag die Herausforderung, riesige Hände zu schaffen, die „ganz hautnah realistisch“ aussehen. Allein die Grundstruktur aus Stahl und Holz nimmt sieben Monate in Anspruch. Darauf werden pro Hand rund 200 Styroporteile angebracht. Sie werden mit Fassaden- und Spritzputz bearbeitet und dann grundiert.

In mehreren Schichten werden schließlich verschiede Farbtöne aufgetragen, um der menschlichen Hautfarbe möglichst nahe zu kommen. Versteckt in der „Hand Bregenz“ sind insgesamt neun Lautsprecher. Sie wird ca. 17 Meter aus dem Wasser ragen und wiegt inklusive Unterarm rund 20 Tonnen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Wie die „Carmen“-Kulisse entsteht

Am Freitag präsentierten die Bregenzer Festspiele erste Kulissenteile für die Oper „Carmen“, die im Sommer als Spiel auf dem See aufgeführt wird.

Hälfte der Tickets bereits verkauft

Der kalte Jänner setzte dem Technikteam zwar zu, sagte Technikdirektor Wolfgang Urstadt - dennoch sei man im Zeitplan. Die in einem Zelt angefertigten Elemente werden jetzt zerlegt, auf ein Schiff gebracht und dann per Kran an ihrer Bestimmungsstelle angebracht. Das Bühnenbild soll im April fertig sein. Den Entstehungsprozess des Bühnenbildes kann man bis dahin über Webcam mitverfolgen.

George Bizets Oper „Carmen“ feiert am 19. Juli auf der Seebühne Premiere. Bis zum 20. August wird es 28 Vorstellungen geben. Über die Hälfte der 193.000 Tickets seien bereits gebucht, hieß es am Freitag.