Vorarlberg führend bei Darmkrebsvorsorge

Seit der Einführung des Darmkrebsvorsorgeprogrammes im Februar 2007 haben 30.501 Personen in Vorarlberg das Angebot einer Vorsorge-Darmspiegelung in Anspruch genommen. Damit liegt Vorarlberg österreichweit an der Spitze.

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Darmkrebsvorsorge in Vorarlberg

Zu sehen sind: VGKK-Obmann Manfred Brunner, Ärztekammerpräsident Michael Jonas; Beitrag von Birgit Hackspiel

Im März steht bei der Österreichischen Krebshilfe der Darmkrebs im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Vermeiden statt Leiden“ appelliert sie dazu, Vorsorge-Angebote in Anspruch zu nehmen. Rund 5.000 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Darmkrebs, 3.000 sterben daran. Wird Darmkrebs jedoch im Frühstadium entdeckt, kann eine Erkrankung entweder ganz verhindert oder zumindest gleich behandelt werden.

Vorsorge-Untersuchung

Bei der Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung (Darmspiegelung, Koloskopie) wird der gesamte Dickdarm mit einem kleinfingerdicken biegsamen Sonde an deren vorderen Ende sich eine Kamera befindet bildlich dargestellt. Allfällige Polypen, die sich in Krebs verwandeln können, werden entfernt.

In Vorarlberg wurde deshalb vor neun Jahren ein Darmkrebsvorsorgeprogramm eingeführt. Die Erfolge können sich sehen lassen: „Vorarlberg ist in Österreich führend bei der Darmkrebsvorsorge“, berichteten am Mittwoch VGKK-Obmann Manfred Brunner und Ärztekammer-Präsident Michael Jonas im Rahmen einer Pressekonferenz.

26,2 Prozent der Zielgruppe erreicht

Seit Beginn des Programmes haben in Vorarlberg über 30.000 Personen das Angebot einer kostenlosen Vorsorge-Darmspiegelung in Anspruch genommen. Berechnet auf die Zielgruppe der über 50-Jährigen sind das 26,2 Prozent - ein Spitzenwert im Österreichvergleich, so Brunner und Jonas. Bundesweit seien im selben Zeitraum nur etwa 14 Prozent der Zielgruppe erreicht worden.

Rückgang der Sterblichkeitsrate

Durch die Vorsorgeuntersuchungen konnten im Zeitraum 2010 bis 2012 wesentlich mehr Darmkrebsfälle diagnostiziert werden, die Darmkrebs-Sterblichkeit ging laut VGKK im selben Zeitraum zurück und konnte innerhalb von fünf Jahren von 50 auf 40 Prozent gesenkt werden. Ziel sei eine weitere Reduktion von Neuerkrankungen, so VGKK-Obmann Brunner.

Große Einsparungen bei Behandlungen

Für ihn ist neben der Vermeidung von menschlichem Leid auch der Kostenfaktor wichtig. Vor der Einführung des Vorsorgeprogrammes habe man über die Hälfte der Krebsfälle erst im Spätstadium entdeckt. Die Behandlungen seien mit bis zu 240.000 Euro sehr teuer gewesen. Jetzt würden Krebsfälle deutlich öfter früher erkannt und die Kosten der Behandlung seien somit gesunken.

56 Prozent der Untersuchten gesund

Obwohl Männer ein höheres Darmkrebsrisiko haben, sind es mehr Frauen, die die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Mehr als die Hälfte aller Untersuchungen bringe ein Normalbefund, so Jonas. 56 Prozent der Untersuchten seien darmgesund, bei 42 Prozent würden gutartige Polypen entdeckt, die sofort entfernt würden. Bösartige Erkrankungen würden bei nur 1,8 Prozent der Untersuchten festgestellt.

Laut Ärztekammer sollten über 50-Jährige alle zehn Jahre eine Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Werde jedoch bei einer Untersuchung ein Krebs-Frühstadium entdeckt, verkürze sich dieser Zeitraum entsprechend.

Derzeit bieten 16 niedergelassene Vorarlberger Fach-Ärzte die Vorsorge-Untersuchung an:

  • Dr. Christern Hans-Albrecht, Gerbe 1144, Egg
  • Dr. Dertinger Stephan, Am Postplatz 2, Bludenz
  • Dr. Diem Gerhard, Bahnhofstraße 39, Bregenz
  • Dr. Erhart Kurt, Kornmarktstraße 20, Bregenz
  • Dr. Flatz Thomas, Sägenplatz 1, Hard
  • Dr. Walter Frey, Kirchstrasse 17, Hard
  • Dr. Kopf Alexander, Am Kehlerpark 2, Dornbirn
  • Dr. Michael Malin, Schillerstraße 13, Dornbirn
  • Dr. Mayr Burkhard, Waldfriedgasse 2, Feldkirch
  • Dr. Franz Reichsöllner, Montfortstraße 17, Götzis
  • Univ.-Doz. Dr. Sagmeister Markus, Kornmarktstraße 2, Bregenz
  • Dr. Scheier Michael, Kaiser-Franz-Josefstr. 4, Lustenau
  • Dr. Stark Harald, Bahnhofplatz 1a, Bludenz
  • Dr. Sturn Michael, Bahnhofstraße 16, Rankweil
  • Dr. Werle Andreas, Austraße 30, Sulz
  • Dr. Wilhelm Oliver, Am Garnmarkt 3, Götzis