Achtfacher Bankräuber schrieb Karten

Für die Polizei besteht kein Zweifel, der Bankraub von Mittwoch auf die Dornbirner Sparkasse im Hatlerdorf geht auf das Konto eines „schreibfreudigen“ Täters. Vor vier Jahren schickte der Verdächtige nach einem Überfall eine Postkarte an die Polizei, er komme wieder. Sein Name ist bislang unbekannt.

„Das war noch nicht alles. Komme wieder“, hatte er vor über vier Jahren geschrieben. Nun ist er wieder da. Der Bankräuber, der seit 2008 insgesamt sieben Bank- und Postfilialen im Land überfallen haben soll. Die Polizei geht davon aus, dass der Überfall auf die Sparkasse Dornbirn-Hatlerdorf am Mittwoch ebenfalls auf sein Konto geht.

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Bericht von Bruno Schratzer, Manfred Abel und Sabrina Winter. Im Interview Stefan Schlosser, Landeskriminalamt.

Überfälle sind gut dokumentiert

Die Polizei hat sämtliche Videoaufzeichnungen und Spuren der mittlerweile acht Überfälle miteinander verglichen. Die Parallelen sind so eindeutig, dass die Ermittler sicher sind, dass es sich um denselben Täter handelt. Schon 2009 hatten sie eine Sonderkommission gebildet und 3.500 Euro Belohnung ausgesetzt. Zum aktuellen Fall sind mittlerweile sechs konkrete Hinweise eingegangen. Aber eine heiße Spur war nicht dabei. Der Polizei fehle der Name, so Polizeisprecher Stefan Schlosser.

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Interview: Stefan Schlosser von der Landespolizeidirektion Vorarlberg im Gespräch mit Tarja Prüss

Fluchtweg nach Sparkassen-Überfall am Mittwoch

Fluchtweg

Polizei

Nachdem er am Mittwoch gegen 16:00 Uhr die Sparkasse in der Hatlerstraße verlassen hatte, flüchtete der mutmaßliche Täter zunächst nach links in die Leopoldstraße und über die Rückseite des Sparkassengebäudes wieder vor zur Hatlerstraße. Danach überquerte er die Hatlerstraße in Richtung Mittelfeldstraße und wurde zuletzt im Kreuzungsbereich mit der Mühlebacherstraße gesehen. Zeugen die im Bereich der Hatlerstraße, Mittelfeldstraße, Mühlebacherstraße, Bürglegasse und Steinacker verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben ersucht die Polizei um Hinweise.

Polizei rechnet mit Hinweisen aus der Bevölkerung

Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen in der Vergangenheit, Täterprofiling und Geoprofiling, kann die Polizei den Täter nun gut beschreiben und erhofft sich dadurch weitere Hinweise aus der Bevölkerung. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit darauf, mögliche Anlaufstellen des Täters wie Tankstellen, Lokale, Imbissstuben. Vor allem im Bereich Kennelbach, Wolfurt, Lauterach und Schwarzach. Während der nächsten Tage wird also verstärkt Polizei unterwegs sein. Auch Fahndungsfotos werden ausgehängt.

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Bericht von Tarja Prüss

Täterbeschreibung

Der Mann ist Vorarlberger, ca. 185 cm groß und zwischen 45 und 55 Jahre alt. Er hat eine normale bis kräftige Statur und ist Rechtshänder. Sein Lebensmittelpunkt (privat und beruflich) befindet sich wahrscheinlich zwischen Bregenz und Dornbirn. Mit dem erbeuteten Geld dürfte er seinen Lebensunterhalt finanzieren. Die Ermittler gehen davon aus, dass er über die Jahre nicht immer Vollzeit beschäftigt, möglicherweise auch arbeitslos oder geringfügig beschäftigt war.

Hinweise an das Landeskriminalamt, Telefon 059133-80-3333 oder an jede Polizeidienststelle, Telefon 059133

Belohnung ausgesetzt

Wer Informationen zum Täter hat, wird gebeten sich zu melden. Hinweise werden vertraulich behandelt, so die Polizei. Die Polizei hat eine Belohnung von 3.500 Euro ausgesetzt.

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