Planer reagieren auf Kritik an „Rhesi“

Die Kritik am Rheinausbau-Projekt „Rhesi“ hat die Verantwortlichen reagieren lassen. Vorarlberger Bürgermeister und Schweizer Gemeindepräsidenten hatten sich über die geplante Trinkbrunnenverlegung beschwerten. Die Planer suchten nun das Gespräch.

Der Rhein hat seit seiner Regulierung vor mehr als hundert Jahren viel an Schrecken verloren. Waren Überschwemmungen im Vorarlberger und Schweizer Rheintal früher die Regel, so stellen gefährliche Hochwasser heutzutage eher die Ausnahme dar. Die Ausbreitung des Siedlungsgebietes und die Klimaveränderungen haben die Verantwortlichen jedoch alarmiert: Die Abflusskapazität des Rheins soll zwischen der Illmündung nahe Feldkirch und dem Bodensee um ein Drittel erhöht werden, um künftige Überflutungen von Siedlungen zu verhindern. Dieses Ziel kann jedoch nur mit baulichen Maßnahmen erreicht werden.

Schließung von Grundwassergewinnungsanlagen

Dagegen regt sich auf beiden Seiten des Rheins Widerstand. Neben der Sorge um den Verlust von Weideland stoßen sich die betroffenen Bürgermeister und Gemeindepräsidenten vor allem an der geplanten Schließung von Grundwassergewinnungsanlagen in Lustenau Höchst und Oberriet, Widnau, Au und Diepoldsau auf St. Galler Seite. Nachdem die Pläne bekannt wurden, gestand man den Ortschefs nur zwei Wochen zur Einbringung von Einwänden zu. Das führte zu heftigen Reaktionen.

Projektleiter: „Kritik wird ernst genommen“

„Die Kritik ist bei uns angekommen und sie wird ernst genommen“, reagierte der Projektleiter von „Rhesi“ (Rhein, Erholung und Sicherheit), Markus Mähr. In Gesprächen in Lustenau wurden erste Zusagen gemacht: Die Planer wollen ein umfassendes Trinkwasserkonzept erarbeiten, welches die Versorgung sicherstellen soll. Zudem wird den Gemeinden mehr Zeit für eine Stellungnahme eingeräumt. Daher werde auch die Phase der Projektentwicklung verlängert. Anschließend sollen gemeinsame Workshops künftige Unstimmigkeiten verhindern.

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