Hochwasserschutz: Risiko für Trinkwasser

Kostet ausgerechnet der Rhein die Lustenauer das Brunnenwasser? Die beiden aktuellen Varianten des Hochwasser-Schutzes am Rhein haben genau das im Plan. Damit wären dann über 21.000 Lustenauer ihre zwei einzigen Trinkwasser-Brunnen los.

Anwohner des Rheins, Hochwasserschutzexperten, Politiker sind sich einig: Die Überschwemmungen des Jahres 2005 sollen sich nicht wiederholen. Ein ehrgeiziges Schutzbauprojekt wurde deshalb länderübergreifend ins Leben gerufen: „Rhein Erleben und Sicherheit“, kurz „Rhesi“, kümmert sich seither um den Sicherheitsausbau.

Geplant ist unter anderem, die Wure direkt neben dem Rheinbett abzutragen. Die Konsequenz: Je nach Umsetzungsvariante wären mehrere Brunnen, also Wasserversorgungen, von Mäder über Koblach bis Höchst und in jedem Fall die beiden von Lustenau aufzulassen.

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Ein Beitrag von Bernhard Stadler, Holger Weitze, Tobias Becker und Joachim Mark. Es nehmen Stellung: Michael Bösch, Leiter Wasserwerk Lustenau, Kurt Fischer, Bürgermeister Lustenau (ÖVP), Markus Mähr, Projektleiter, Rheinregulierung

Gesamtbrunnen-System soll Trinkwasser liefern

Rein rechtlich müssten die Brunnen dem Ausbau weichen, sie stehen nämlich auf Bundesgebiet. Per Gesetz ist geregelt, dass die Rhein-Sicherheit Vorrang hat.

Den Projektverantwortlichen ist bewusst, betreffend der Grundbedürfnisse müssen Lösungen gefunden werden. In diesem Fall hieße das: Anstelle eines eigenen Brunnens für jede Gemeinde, ein großes Brunnensystem - etwa im Walgau oder entlang der Ill - zu bauen, das alle betroffenen Gemeinden bedient.