Riedstraße: Nächste Entscheidung in zwei Jahren

Mit dem Beschluss zur Umsetzung der Riedstraße hat die Landesregierung am Dienstag der weiteren Prüfung dieser Variante zugestimmt. Die endgültige Entscheidung über das Verfahrensrisiko fällt nach Vorstellung der Landesregierung in eineinhalb bis zwei Jahren.

Ob und wann die Straße durch das Ried tatsächlich kommt, kann derzeit nicht gesagt werden. Das Verfahrensrisiko, also das Risiko, dass die Straße dem EU-Recht widerspricht, wurde vom Gutachter Wolfgang Suske als „mäßig“ eingestuft, also so, dass sich weitere Planungen lohnen würden.

Wenn es nach der Vorstellung der Landesregierung geht, soll die Entscheidung über die Naturverträglichkeit der Riedstraße in ein-einhalb bis zwei Jahren fallen. In dieser Zeit werden auch die Planungen für die zweite Variante, die die Landesregierung beschlossen hat, die Ostumfahrung von Lustenau, parallel weitergeführt.

Konkret geht es bei der Prüfung der Naturverträglichkeit um die Frage, ob durch die Bauarbeiten für die insgesamt sieben Kilometer lange Straße die Tierwelt im Ried oder auch die natürlichen Lebensräume stark beeinträchtigt werden.

ASFINAG muss Frage der Naturverträglichkeit klären

Nachdem der Planungsprozess im Land jetzt abgeschlossen ist, wird sich die Straßengesellschaft ASFINAG mit der Frage der Naturverträglichkeit befassen müssen. Sie könnte dafür mehrere Gutachter beauftragen, um so zu einem Schluss zu kommen.

Damit die Land oder ASFINAG das Projekt für das Beantragen einer Genehmigung bereit erachten würden, müsste das Ergebnis der Prüfung ziemlich sicher sein. Projektleiter und Verkehrsplaner Christian Rankl sagt, es dürfe nur noch ein kleines Risiko geben, ein Restrisiko wie bei jedem anderen Verfahren in dieser Größenordnung auch.

Mehr zum Thema:

Riedstraße: Variante Z und CP werden weiterverfolgt (vorarlberg.ORF.at; 22.11.2011)

Bauphase ist sensible Phase

Das Problem liege aber nicht im Betrieb der Straße, also in der Phase, in der die Autos und Lkw bereits durch das Ried fahren, sagt Rankl, die sensible Phase sei der Bau der Straße. Der könnte nur in Abschnitten von 100 bis 200 Meter und außerhalb der Brutzeiten stattfinden. Das würde auch die Kosten in die Höhe treiben. Derzeit sind für die Riedvariante je nach Bauweise zwischen 330 und 440 Millionen Euro veranschlagt. Bis zur Detailplanung, also wenn alle Informationen auch über die Bodenbeschaffenheit vorliegen, könnten sie sich laut Rankl auch verringern.