Postgewerkschaft hat Arbeitskampf beschlossen

Am Dienstagmittag hat die Postgewerkschaft einen Arbeitskampf beschlossen. Sie hat sich einen einstimmigen Streikbeschluss beim ÖGB geholt. Bis nächste Woche Donnerstag habe die Post Zeit, den Mitarbeitern entgegenzukommen, so der Vorarlberger Postgewerkschafter Franz Mähr.

Freitag wird Post-Generaldirektor Georg Plözl ein Forderungskatalog überreicht, sagt Mähr. Vor allem solle die Kündigung hunderter Mitarbeiter verhindert werden, außerdem die Frühpensionierung von Beamten gegen ihren Willen und die Auslagerung der von Zustelltätigkeiten. Auch die „menschenwürdige Behandlung von Mitarbeitern“ sei eine Forderung, ebenso wie kollektivvertragliche Verbesserungen.

Dann könnte es noch eine Woche dauern, bis die Postgewerkschaft tatsächlich Kampfmaßnahmen setzt. Das sei eine Frist für Post-Generaldirektor Georg Pölzl, auch, damit er umstrittene Personalbewertungen einstellt, so Gewerkschafter Franz Mähr.

Zu den Personalbewertungen würde zum Beispiel gehören, dass Postmitarbeiter unter 50 Jahren und unter zehn Dienstjahren kürzlich mit Noten von eins bis Fünf bewertet worden seien. Beim Arbeitsgericht läuft diesbezüglich eine Klage der Gewerkschaft. Der Generaldirektor wies die Vorwürfe bisher öffentlich zurück.

„Sollen durch jüngere Mitarbeiter ersetzt werden“

Für die Gewerkschaft steckt hinter der Maßnahme eine Umstrukturierung auf dem Rücken verdienter Mitarbeiter. Sie sollen durch jüngere, billigere Mitarbeiter ersetzt werden, bevor sie einen besonderen Kündigungsschutz erreichen. Das Personalbüro habe älteren Mitarbeitern in Gesprächen die Trennung nahegelegt, behaupten Arbeitnehmervertreter, was wiederum vom Generaldirektor bestritten wurde.

Mähr spricht davon, Beweise zu haben. So wären an die 20 Trennungsgespräche allein in Vorarlberg aufdeckt worden, das habe den Arbeitskonflikt vor zwei Wochen ausgelöst. Nun sind Arbeitnehmervertreter von Post, Telekom und Postbus entschlossen, mit Nachdruck Generaldirektor Pölzl darauf hinzuweisen, dass er mit einer allfälligen Trennung von erfahrenen Mitarbeitern gute Angestellte mit Know-how verliere und keine „Leistungsschwachen“.