Mythos Karfreitagsei auf der Spur

Rund um Ostern als wichtigste liturgische Feier des römisch-katholischen Glaubens haben sich etliche - auch mystische - Rituale und Bräuche angesammelt. Dazu gehört auch der Mythos vom Karfreitagsei. Aber was hat es damit auf sich?

Sendehinweis:

„Vorarlberg heute“, 14.4.2017, 19.00 Uhr, ORF 2

Am Freitagvormittag stehen die Menschen schon Schlange im Sennhof im Rankweil. Sie alle wollen ein Karfreitagsei erbeuten. Eine der Käuferinnen ist Irmgard Frank aus Sulz. Sie legt sich das Ei ins Schlafzimmer, weil sie gesund bleiben möchte. Es handle sich eben um einen „Aberglauben“ von früher, sagt sie, fast entschuldigend - aber einer mit sehr realen Folgen, wie Sennhof-Geschäftsführer Gebhard Flatz weiß. Mittlerweile verkaufe er am Karfreitag zwischen 6.000 und 7.000 Eiern.

Renaissance des Karfreitagseis

Glaube oder Mythos rund um das Karfreitagsei haben jahrhundertelange Tradition. Sie werde im gesamten mitteleuropäischen Raum gepflegt und erfahre momentan eine regelrechte Renaissance, sagt Hanno Platzgummer vom Stadtmuseum Dornbirn. Es gebe immer wieder Funde - etwa auf Dachböden - bei denen solche Eier zum Vorschein kommen würden.

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Mythos Karfreitagsei

Viele Menschen glauben an die Kraft der Karfreitagseier. „Vorarlberg heute“ ist dem Mythos nachgegangen.

Dazu kämen auch zahlreiche neuere Erzählungen: Etwa von Straßenarbeitern, die in Mauern an unfallgefährdeten Stellen Eier einmauern würden. Auch jahrelange Lagerung lässt das Karfreitagsei übrigens nicht faulen: Wenn die Eischale ganz sei, dann würde das Ei ganz einfach austrocknen, sagt Platzgummer.