Bildungstest: Jeder Sechste ist ein Risikoschüler
Vor gut einem Jahr wurden die Vorarlberger Schüler in der achten Schulstufe einem großen Deutsch-Test unterzogen. Dabei mussten die Jugendlichen ihre Fähigkeiten in den Bereichen Zuhören und Sprechen, Lesen, Schreiben sowie Sprach-Bewusstsein unter Beweis stellen. Am Dienstag wurden die Ergebnisse präsentiert und die sind zum Teil besorgniserregend. Denn die Vorarlberger Schüler haben in allen Bereichen Aufholbedarf.
AHS-Schüler besser als Mittelschul-Schüler
Insgesamt haben rund 3.700 Schüler aus 57 Mittelschulen und zehn AHS-Unterstufen an dem bundesweiten Deutsch-Test teilgenommen. Wenig überraschend haben die AHS-Schüler durch die Bank besser abgeschnitten als die Mittelschüler. Bei der Rechtschreibung etwa lag das AHS-Ergebnis leicht über dem Österreichschnitt, das Mittelschul-Ergebnis hingegen leicht darunter.
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Vorarlbergs Schüler schneiden beim Bildungsstandardtest schlecht ab. Es herrscht Aufholbedarf. Mennel verspricht Konsequenzen und Maßnahmen.
Vorarlberg hat mit Wien den schlechtesten Wert
Zusammengerechnet liegen die heimischen Schüler jedoch in allen vier untersuchten Kategorien unter dem bundesweiten Durchschnitt. Nur 40 Prozent erreichen oder übertreffen die untersuchten Bildungsstandards - das ist gemeinsam mit Wien der schlechteste Wert in ganz Österreich. Insgesamt gelten 600 Vorarlberger Schüler als Risiko-Leser - also knapp jeder sechste Jugendliche. Die Mehrheit davon sind Burschen mit Migrationshintergrund.
Mennel: Konsequenzen und Maßnahmen nötig
Obwohl das Ergebnis besser ist, als beim letzten Test in den vierten Klassen, braucht es laut Schullandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) Konsequenzen. So wird an jedem einzelnen Schulstandort eine Anaylse durchgeführt um entsprechende Maßnahmen setzen zu können.
Zudem sind Maßnahmen im gesamten Bildungsbereich geplant, beginnend in der Frühpädagogik, erklärt Mennel. Es werde in diesem Bereich zwar schon einiges gemacht, dennoch müsse hier gerade die Sprachförderung weiter forciert werden, vor allem auch vor und beim Übergang in die Volksschule. Mennel kündigt erneut an, die Ganztagsschulen weiter auszubauen. Zudem müssten laut Mennel die Eltern weiterhin überzeugt werden, wie wertvoll diese Schulform ist.
Engstler: Schulen haben genaue Testergebnisse
Die Schulen haben ab sofort auch selbst die Möglichkeit, zu reagieren. Laut der Landsschulinspektorin für die Pflichtschulen, Karin Engstler, haben die Schulen genaue Informationen darüber erhalten, wie ihre letztjährigen vierten Klassen bei dem Test abgeschnitten haben. Zudem habe jede Lehrperson, die an dem Test teilgenommen habe, ihr eigenes Ergebnis. Wollen Eltern das Ergebnis ihrer jeweiligen Klasse wissen, können sie sich an die Direktion wenden.