„Klenne Grümperle“ machen Karriere

Viele Karotten und Kartoffeln sind zu klein oder zu wenig schön gewachsen. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Landwirte, die gegen die hohen Lebensmittel-Verluste ankämpfen - und das mit Erfolg. So muss man nur wissen, wo kleine Kartöffelchen gefragt sind.

Lebensmittel werden nicht nur tonnenweise weggeworfen, viele kommen gar nie beim Konsumenten an: An die 40 Prozent der Kartoffeln bleiben bei der Ernte auf dem Feld liegen oder landen nach dem Sortieren auf dem Abfallhaufen. Nur etwa ein Drittel der Karotten schafft den Weg zum Ort der Bestimmung.

Falsche Größe oder unschöne Formen sind der Grund für immense Lebensmittelverluste bereits in der Landwirtschaft, wo die nicht konformen Exemplare bereits aussortiert werden. Doch es gibt mittlerweile Landwirte, die dagegen ankämpfen - mit Erfolg. Einer von ihnen ist Simon Vetter aus Lustenau.

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Neue Wege für krummes Gemüse

Franz-Michel Hinteregger hat Simon Vetter auf dem Vetterhof besucht. „Vorarlberg heute“, 11.10.2016.

Jedes Gemüse findet seinen Platz

Auf dem Vetterhof landen etwa Dreifachkarotten nicht in der Biogasanlage, sondern werden zu eingemachtem Gemüse oder Suppengemüse weiterverarbeitet. Besonders unter Gemüsekistenkunden seien auch immer mehr Konsumenten bereit, selbst eine formlich missratene Karotte mit dem Messer nachzubearbeiten, erklärt Vetter.

Bei den Kartoffeln wird es mit den Idealmaßen genauso genau genommen wie bei den Karotten: Alles, was kleiner ist als ein Tischtennisball, landet normalerweise direkt wieder auf dem Acker. Simon Vetter hat jedoch entdeckt, dass besonders in der gehobenen Gastronomie die kleinen Kartoffeln seit kurzem besonders gefragt sind: Als „Charaktergemüse“ verschönern sie den Teller. So haben die kleinen „Grümperle“, wie der Lustenauer sie nennt, ihren Weg bis in die Lecher Luxusgastronomie gefunden, und die Lebensmittelverluste in der Produktion fallen geringer aus.

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