Bregenzerwälder „Hölzlar“ für die Welt

Die traditionellen „Hölzlar“ aus dem Bregenzerwald sind fast 100 Jahre lang in Bezau von der Firma Devich hergestellt worden. Jetzt hat der Familienbetrieb seinen Stammsitz gut 20 Kilometer weiter nach Hittisau verlegt.

Sendehinweis:

„Vorarlberg heute“, 4.6.2016, 19.00 Uhr, ORF 2

An der Straße von Krumbach nach Hittisau liegt das neue Betriebsgebäude mit insgesamt 2.700 Quadratmeter Nutzfläche. Der Familienbetrieb wird in vierter Generation von Anton Devich und seinen Kindern Daniel, Belinda und Lisa geführt. 1920 ist sein Großvater von Südtirol nach Bezau ausgewandert und hat mit der Produktion von Holzschuhen begonnen.

Bis zu 200 Einzelteile

Von der Masse herausgehoben haben sich die Holzschuhe durch das spezielle Fußbett. Das Besondere am Hölzlar ist nämlich, dass man mit dem ganzen Fuß im Holz steht - oder anders gesagt: Der ganze Fuß ist von Holz umrandet. Aus bis zu 200 Einzel-Teilen besteht ein Holzschuh.

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Firmenporträt Devich

Im Beitrag sehen Sie: Anton Devich, Geschäftsführer; Daniel Devich, Geschäftsführer; Belinda Devich, Produktionsleitung

Vieles wird noch von Hand gemacht. Pro Jahr produzieren und verkaufen die insgesamt zehn Mitarbeiter bis zu 30.000 Paar Hölzlar. Ob Stiefel, Clogs oder Sandalen, ob massive Holzsohle oder elastische Einsätze, ob normales Fell oder bunt - eines haben alle Schuhe gemeinsam: Sie bestehen aus guten Materialien - Pappeln aus dem Donauraum - und werden besonders fein verarbeitet. Das Rinderfell stammt übrigens aus der ganzen Welt.

Auch Sonderwünsche werden erfüllt

Teile der Produktion sind automatisiert. Neben den Klassikern punktet der Familienbetrieb auch mit der Erfüllung von Sonderwünschen für seine Kunden. Gerne erinnert sich Geschäftsführer Daniel Devich an einen Kunden, der Hölzlar mit Rentierfell wollte. Ein anderer wollte das Fell seines toten Hundes an den Füßen tragen.

Lieferungen in alle Welt

Geliefert werden die Bregenzerwälder Originale nach China, den USA und Brasilien, der Hauptmarkt ist aber Vorarlberg, Deutschland und die Schweiz. Noch internationaler soll es mit Hilfe des Internets werden. Derzeit werden 15 Prozent der Schuhe im Netz verkauft, in den kommenden Jahren sollen es mehr werden.

Noch größer werden ist nicht das Ziel des Familienbetriebes. Mit dem neuen Betriebsgebäude in Hittisau sollen künftig aber alle Produktionsschritte im Bregenzerwald erledigt werden.