Neuer Roman: „Am Rand“

In einer Südtirolersiedlung spielt der neue Roman Bregenz lebenden Schriftstellers und Musikers Hans Platzgumer.

Außergewöhnliche Schauplätze waren bisher ein Merkmal von Platzgumers Romanen: das ewige Eis von Spitzbergen oder die atomar verseuchten Sümpfe um Tschernobyl, eine Baustelle im Libyen des arabischen Frühlings oder der Yucca-Korridor im erdbebengebeutelten Los Angeles. Platzgumers neuer Roman „Am Rand“ aber bleibt ganz bodenständig: Er spielt in einer Vorarlberger Südtirolersiedlung.

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Roman aus der Südtirolersiedlung

Im Beitrag von Ingrid Bertel, Michael Gartner und Ingo Hammerer sehen Sie Hans Platzgumer. „V heute“, 1.2.16.

Bauarbeiter und Schriftsteller

Romanheld Gerold Ebner ist der Sohn einer ehemaligen Prostituierten, die nach einer wundersam religiösen Wandlung zur Kranken- und Altenpflegerin wird. Zusammen mit ihrem Kind bewohnt sie eine winzige Bleibe in der Südtirolersiedlung. Platzgumer sagt, der Roman könnte aber genauso in südamerikanischen Favelas angesiedelt sein.

Die materiellen Güter mögen ungleich verteilt sein, seine Portion an geistigen Reichtum kann Gerold Ebner keiner nehmen. Und so wird er gleichzeitig Bauarbeiter und Schriftsteller, und zwar einer, der manches zu berichten hat - etwa von den Morden, die er begeht.

„Am Rand“ von Hans Platzgumer ist im Verlag Zsolnay erschienen.