Vorzugsstimmen: Was bewirken sie?

Im Frühjahr beschloss der Landtag ein neues Landtagswahlrecht. Die wesentlichen Änderungen betreffen die Vorzugsstimmen: Bisher konnten drei Vorzugsstimmen an Kandidaten jener Liste vergeben werden, die man gewählt hat, diesmal sind es fünf. 

Damit wurde das Gewicht der Vorzugsstimmen verdoppelt. Dazu kommt, dass das Gewicht der Listenpunkte, die sich aus dem Platz des Kandidaten auf der Liste seiner Partei ergeben, halbiert wird. Das heißt: Die Reihung der Partei ist weniger „gewichtig“ wie das Vorzugsstimmenverhalten der Wähler. Damit, so Andrea Schenkermayr von der Landeswahlbehörde, sei es wesentlich leichter für die Kandidaten geworden, einen Platz vorzurücken.

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Im Video zu sehen: Andrea Schenkermayr (Landeswahlbehörde); Beitrag von Bruno Schratzer, Götz Wagner, Joachim Mark

Pro Kandidat können insgesamt zwei Vorzugsstimmen vergeben werden. Weiterhin nicht möglich ist es, eine Partei zu wählen und die Vorzugsstimmen auf Kandidaten einer anderen Partei zu verteilen. Gezählt wird in diesem Fall nur die Parteistimme.

Bei der ÖVP geht man davon aus, dass rund 250 bis 300 Vorzugsstimmen mehr als der Vorgereihte notwendig sein werden, um einen Platz zu gewinnen. Verallgemeinert könne das aber nicht werden, so Schenkermayr - es sei etwa bei einer kleinen Partei viel einfacher, einen Platz vorzurücken als bei einer großen. Das hänge damit zusammen, wie viel gültige Parteistimmen eine Partei bei einer Wahl erlange - mehr über das neue Landtagswahlrecht .

Das Ergebnis der Vorzugsstimmen wird erst am Dienstagabend feststehen.

Kandidaten werben mit Postwurfsendungen

Der Kampf um die Vorzugsstimmen ist bei einigen Parteien stark spürbar: Viele Kandidaten werben mit Postwurfsendungen, aber auch auf Facebook um Vorzugsstimmen für sich. Auch Kandidaten, die auf vermeintlich sicheren Mandatsplätzen gereiht sind, werben für sich - besonders bei der ÖVP. Dort geht man davon aus, dass ein Kandidat etwa 250 bis 300 Vorzugsstimmen mehr braucht als der vor ihm Gereihte, um ihn zu überholen.

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Audio: ORF-Politikredakteur im Gespräch mit ORF-Redakteur Peter Metzler über den Kampf um Vorzugsstimmen

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