Schweizer Spycher im Montafon

Manchmal stößt Redakteur Robert Rader beim Fahren durchs Land auf Gebäude, die ihn neugierig machen und deren Geschichte er auf den Grund gehen möchte. So war es auch bei einem alten Holzhaus in Tschagguns, das ihm gar nicht montafonerisch vorkam. Er sollte recht behalten.

Das alte Haus aus dem Jahre 1788 hat den größten Teil seines Daseins in Uffhausen im Kanton Luzern verbracht. Als das Gebäude einem Neubau weichen musste, kaufte die Keramikkünstlerin Sabine Berchtold kurzerhand das in Einzelteile zerlegte Haus und ließ es nach behördlicher Erlaubnis auf dem Grundstück ihrer Großeltern in Tschagguns wieder zusammensetzen.

Sendehinweis:

V heute, 9.9.14

Wie der Name Spycher , also Speicher, nahelegt, lagerten die Schweizer Bauern im Erdgeschoss Weizen und Hafer in Säcken. Jetzt ist daraus ein kleiner Wohnraum geworden, der zwar keine Fenster besitzt, aber kleine Luftschlitze. Die Gartenwerkzeuge wurden im mittleren Geschoss verstaut. Zuoberst wurden Speck und gesalzener Schinken zum Lufttrocknen aufgehängt. Auf dem Rundum-Balkon schließlich wurde die Wäsche zum Trocknen aufgehängt.

Der Speicher steht auf einem Betonsockel, in dem sich die Keramikwerkstatt von Sabine Berchtold befindet. So hat der Schweizer Speicher im Montafon eine neue Heimat gefunden und wurde selbst zu einem Stück Ferienheimat für die Berchtolds aus Wien.

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Videobeitrag von Robert Rader, Kamera: Holger Weitze. Sie sehen Sabine Berchtold.