„Unter die Haut“: Ausstellung im Flatz-Museum

Performancekünstler Wolfgang Flatz zeigt in der Ausstellung „Unter die Haut. Der Körper als Bildträger“ im Flatz-Museum in Dornbirn seine eigene Haut. Die st bis 13. September zu sehen.

Sendungshinweis:

„Vorarlberg heute“, 10.7.2014

Der Körper steht bei Flatz schon seit Beginn seiner künstlerischen Karriere im Zentrum: 1985 signierte er sich selbst durch ein Tattoo auf dem Schulterblatt, drei Jahre später folgte ein Barcode auf dem linken Oberarm. Wie Flatz im Lauf seiner Karriere den Körper als Bildträger nutzte, zeigt die neue Ausstellung im Flatz-Museum, die Mittwochabend eröffnet wurde.

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Im Video zu sehen: Wolfgang Flatz (Künstler), Robert Keller (Grafiker), Angelika Sturn (Sekretärin), Isabella Hafner (Angestellte), Günther Wieser (Tattoo-Fan); Beitrag von Karin Stecher, Reinhard Mohr, Christina Lachner

Ausstellungs-Infos:

  • Titel: „Unter die Haut. Der Körper als Bildträger“
  • Wo: Flatz-Museum, Marktstr. 33, 6850 Dornbirn,
  • Dauer der Ausstellung: 10. Juli bis 13. September
  • www.flatzmuseum.at

Im Gefolge von VALIE EXPORT und Timm Ulrichs begab sich Flatz in den 1980er Jahren auf die Suche nach Ausdrucksformen außerhalb der konventionellen Bildmittel und wurde bei seinem Körper fündig. Über die Jahre kamen weitere großflächige Beschriftungen der Haut: „Physical Sculpture“ auf dem Rücken, die altgriechische Redewendung „Molon Labe“ (Komm und hol sie dir!) am Bauchansatz, die vertikalen Schriftzüge „Mut tut gut“ und Ciceros „Dum spiro spero“ (Solange ich atme, hoffe ich) auf den Armen. Und analog zum Film „Die Nacht des Jägers“ (1955), in dem Robert Mitchum als falscher Gefängnispriester die Worte „Love“ und „Hate“ auf seinen Fingern stehen hat, sind bei Flatz am Daumenansatz die Worte „Give“ und „Take“ eintätowiert.

Die Körperornamente wurden im vergangenen Jahr für die deutsche Ausstellung „gestochen scharf“ von Yorck Dertinger in Farbe fotografiert, sieben der großformatigen Werke sind nun in der Sonderausstellung zu sehen. Im permanenten Schauraum nebenan hängt zudem die „Physical Sculpture“ als eindrucksvolles Zeugnis des schmerzhaften Ich-Empfindens zwischen Selbststilisierung und Provokation.