Eigener Lernzugang an der Zeppelinuniversität

An der Zeppelinuniversität Friedrichshafen soll der Traum vom studieren direkt am See mit keinerlei Denkverbote gelebt werden. Die staatlich anerkannte Uni finanziert sich über eine private Trägerschaft und will Generalisten ausbilden.

Sendungshinweis:

„Vorarlberg heute“, 7.6.2012

Das Credo der Zeppelin-Universität Friedrichshafen ist es, das Unmögliche wahrscheinlich zu machen, fächerübergreifend auszubilden und das Querdenken zu denken, zudem sollen Pioniere ausgebildet werden.

800 junge Menschen studieren dort in sieben Fachbereichen. Außerdem werden alle akademischen Abschlüsse angeboten. Es ist eine Hochschule zwischen Wirtschaft, Politik und Kultur mit starkem Praxisbezug, etwa bei der Erforschung von Familienunternehmen in der Bodenseeregion. Laut Professor Reinhard Prügl vom Institut für Familienunternehmen bietet gerade die Bodenseeregion einen unglaublich dynamischen Rahmen. Es gebe hier zahlreiche starke mittelständische Unternehmen, mit denen man in intensiven Dialog treten könne.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von ORF-Redakteurin Tarja Prüss. Sie sprach mit Studenten, mit Professor Reinhard Prügl vom Institut für Familienunternehmen und mit Präsident Stephan A. Jansen.

Studenten sollen nicht elitär sein

Die Studenten sollen erfinderisch, ehrgeizig und engagiert sein, aber nicht elitär. Wer hier studieren will, muss 3.700 Euro pro Semester berappen. Die Uni finanziert sich ohne staatliche Zuschüsse und ist dadurch auch sehr eigenständig, im Ranking der Hochschulen erreicht sie bereits Spitzenplätze. Trotz Studiengebühren will man keine Uni nur für Reiche sein und keine Zweiklassengesellschaft fördern. Daher gibt es die Möglichkeit, eine Finanzierung durch die Sparkasse Bodensee in Anspruch zu nehmen. Das machen laut Präsident Stephan A. Jansen 70 Prozent der Studenten. Manche Studenten bekämen auch eine Begabtenförderung.

Studenten schätzen die Kleinheit

Die Studenten schätzen die Kleinheit der Uni und den engen Kontakt zu den Professoren. 1.800 Studenten bewerben sich jedes Jahr für die 90 Studienplätze. Noten und Praktika sind dabei nebensächlich, der zukünftige Student muss mit Persönlichkeit und kreativem Denken überzeugen. So sucht sich die Uni die Studenten selbst aus. Zehn Prozent kommen dabei aus dem Ausland.

Längerfristig will die Uni auf 1.400 Studenten wachsen. Wobei der Charakter der kleinen und intensiven Seminare erhalten bleiben soll.