Im Lift gefangen: Das ist zu beachten

Zwei Mal sind vergangene Woche Reisende am Bahnhof in Dornbirn im Lift stecken geblieben - und das jeweils für ganze 50 Minuten. Tipps, wie man sich in so einer Situation am besten verhält, gibt ifs-Psychologin Jacqueline Hollenstein. Einer davon: Nicht zu viel trinken!

Das Allerwichtigste laut Hollenstein: ruhig bleiben und gleich Hilfe holen - durch das Drücken der Alarmglocke oder, wenn man Empfang hat, mit dem Handy.

Hilfe holen, ruhig bleiben, ablenken

Wenn das erledigt ist, ist es am besten, wenn man sich selber beschäftigt und ablenkt, damit die Zeit vergeht und man nicht nur darüber nachdenkt, in welcher Situation man da gerade steckt. Das sei ganz wichtig, sagt Hollenstein, denn sonst kann es passieren, dass doch Angst aufkommt, und das wäre ungünstig – nicht zuletzt, weil dadurch auch die anderen im Lift Eingesperrten unruhig und ängstlich werden könnten. Angst ist ansteckend, erklärt Hollenstein.

Luft ist genug da

Dabei ist bei der Angst in solchen Fällen die Enge im Lift meist gar nicht ausschlaggebend. Vielmehr haben die Betroffenen oft Angst, dass die Luft ausgeht. Diese Sorge ist aber unbegründet, denn das kann gar nicht passieren, sagt Hollenstein. Aufzüge sind nicht luftdicht. Wenn man deswegen im Lift Atemnot bekommt, liegt die Ursache bei einem selbst beziehungsweise in der Angst. Deshalb immer wieder ordentlich Luft holen, tief einatmen und vor allem ruhig atmen. Luftsparen ist nicht nötig, es ist genug da.

Der zweite Angstfaktor ist vielfach die Höhe und die daraus resultierende Panik vor einem Absturz. Auch hier beruhigt Hollenstein. Ein Lift bleibt „nur“ stecken, da könne nichts passieren. Das spielt sich, wenn überhaupt, nur im eigenen Kopf ab.

Sendehinweis:

„RVN“, 10.10.16

Glaslift für Betroffene angenehmer

In Sachen Angst macht es übrigens einen großen Unterschied, ob man in einem Glaslift festsitzt wie beispielsweise am Dornbirner Bahnhof oder in einem Lift, aus dem man nicht hinaussieht. Durch einen Glaslift kann man noch Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen, andere Menschen sehen einen, können beruhigen oder Hilfe rufen, wenn es den Betroffenen selbst nicht möglich sein sollte.

In einem geschlossenen Lift ist man dagegen auf sich selbst gestellt und rutscht dann eher in ein Gefühl der Hilflosigkeit. Und – im geschlossenen Lift kann es natürlich wesentlich länger dauern, bis jemand bemerkt, dass der Lift nicht mehr funktioniert, wenn es keinen Alarmknopf gibt. Aber die gibt es ja zum Glück in mehr oder weniger jedem Lift.

So oder so gilt: Nicht zu viel trinken, weil eine Toilette gibt es auch im bestens ausgerüsteten Lift nicht.