Plage: Exotische Tausendfüßer in Feldkirch-Tisis
Die Tausendfüßer kommen aus Südostasien und ihre Zahl geht in die Millionen. In Feldkirch-Tisis sind die kleinen Krabbler mittlerweile berühmt, jedoch im negativen Sinne. Die Tausendfüßer haben sich nämlich bei einem Mehrparteienhaus eingenistet. Die gesamte Anlage wurde kürzlich neu renoviert. Umso deutlicher heben sich die kleinen schwarzen Raupen von der hellgrauen Fassade ab.
Tausendfüßer sind hauptsächlich nachtaktiv
Bei Tageslicht und Sonnenschein seien nur wenige zu finden, berichten die beiden betroffenen Hausbewohner Werner und Susanne Müller, bei Nacht und Nässe seien hingegen Millionen von Tausendfüßer zu sehen. Die ganzen Wände seien schwarz, ab 22.00 Uhr gehe es rund, erzählt auch Hermann Seyringer und erklärt, dass die Hausbewohner damit nicht mehr leben wollen.
Exotische Tausendfüßer-Art aus Japan
Laut Klaus Zimmermann von der Inatura in Dornbirn handelt es sich bei den merkwürdigen Raupen um eine exotische Tausendfüßer-Art, die bisher eigentlich nur in Gewächshäusern festgestellt wurde. Bei den Krabblern handelt es sich um eine japanische Tausendfüßer-Art, die in Europa im Freiland bisher nirgends zu finden war.
Ausgenommen in Feldkirch-Tisis, dort vermehren sich die japanischen Krabbler derzeit explosionsartig. Manch einer der Bewohner hat sich inzwischen mit Gift beholfen, zumal sich die Exoten lebendig weder kehren noch absaugen lassen. Bei der kleinsten Berührung geben die Tiere ein stinkendes Sekret ab.
Die Reportage von ORF-Redakteurin Verena Längle zum Nachhören:
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Vertreiben gestaltet sich schwierig
Inzwischen hat die Hausgemeinschaft einen Schädlingsbekämpfer beauftragt, der die Krabbler mit Kieselgur bekämpfen will. Ob das jedoch wirkt, weiß derzeit keiner. Andernfalls bleibt die Hoffnung auf den Winter. Jedoch sei auch ungewiss, ob sich die japanischen Tausendfüßer von der Kälte vertreiben lassen, erklärt Zimmermann. Denn bei dem Mehrparteienhaus gebe es genügend Betonplatten, die sich ideal als Winterquartiere eignen.
Damit sich die Tausendfüßer nicht überall vermehren, bittet die Inatura in diesem Fall auch um die Mithilfe der Bevölkerung. Jeder, der ungewöhnliche Massenaufkommen von Tausendfüßer bemerkt, soll sich an die Inatura in Dornbirn wenden.