Wasser - die große Gefahr für Kinder

In Vorarlberg sind innerhalb weniger Tag zwei Kinder ertrunken. Ratschläge - wie solche tragischen Unfälle verhindert werden können - gibt es von der Wasserrettung und der Initiative Sichere Gemeinden.

Rettungsschwimmkurse

Ein Rettungsschwimmkurs startet in den meisten Vorarlberger Bädern am kommenden Montag um 18.00 Uhr.

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Die aktuellen Hochwasserstände von Gewässern erfordern besondere Aufmerksamkeit. Sei es durch rutschige Ufer-Böschungen oder auch ungewohnt starke Strömung bei Bächen und Kanälen. Bei hohen Pegelständen des Bodensees oder anderen Gewässern sind die sonst üblicherweise sicheren Bereiche plötzlich gefährliches Terrain.

Kleinkinder können solche Gefahren nicht realistisch einschätzen. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann bereits fatale Folgen haben. Dabei sind nicht nur ungesicherte Teiche oder Bäche eine Gefahrenquelle. Auch offene Regenwassertonnen bergen eine große Gefahr. Eltern oder andere Aufsichtspersonen sind daher besonders gefordert.

Kind im Wasser

Wasserrettung

Das Spiel mit dem Wasser.

Richtige Schwimmhilfen

Aufgrund der warmen nächsten Tage ist mit einem starken Beginn der Sommer-Badesaison zu rechnen. Auch hier gilt es, an die notwendige Aufsichtspflicht von Kindern zu erinnern. Nichtschwimmer sollten jedenfalls sichere Schwimmhilfen verwenden. Darunter fallen etwa passende Schwimmflügel, die es im Fachhandel gibt. Keinesfalls als sicher sind Schwimmnudeln, Badebälle, Schwimmreifen oder aufblasbare Gummitiere einzustufen. Die Grundlagen vom Rettungsschwimmen, Erster Hilfe und dem richtigen Verhalten und Retten von Personen aus Wassernot können bei der Wasserrettung erlernt werden.

Gartenteiche - unterschätzte Gefahr

Ein Badeteich bringt jede Menge Freude und letztlich auch die Möglichkeit, das Schwimmen und den Umgang mit Wasser im eigenen Garten früh zu erlernen. Die möglichen Gefahren sind Kindern jedoch meist noch unbekannt.

Kinder ertrinken lautlos

Kleinkinder können schon bei einer Wassertiefe von einigen Zentimetern ertrinken. Kinder unter fünf Jahren reagieren in Panik nicht vernünftig und es gelingt ihnen daher nicht, den Kopf eigenständig aus dem Wasser zu ziehen. Sie verfallen in eine Starre mit Atemsperre, daher geschieht das Ertrinken letztlich lautlos.

Wichtig sei, so die Initiative Sichere Gemeinden, Eltern, Kinder und auch Besitzer von Gewässern für diese Gefahren zu sensibilisieren.

Sicherheitstipps

  • Gewässer nur an gut einsehbaren Stellen anlegen.
  • Der Wasserspiegel sollte sich nicht in einer Senke befinden.
  • Aufenthaltsbereiche wie Grill- oder Picknick-Plätze nicht unmittelbar an ungesicherten Gewässern anlegen.
  • Wo der Zugang zum Wasser durch üppige Uferbepflanzung verdeckt wird, sollte im Sinne der Übersichtlichkeit auf Sitzgelegenheiten verzichtet werden.
  • Durch hochwüchsige Pflanzen oder Büsche Uferbereiche schaffen, die nicht begangen werden sollen (z.B. tiefe Uferbereiche).
  • Gut zugängliche Stellen durch eine mindestens 1.0 m breite Flachwasserpartie sichern.
  • Durch das Anbringen von Rettungsutensilien (Rettungsring,-ball, -würfel, -stange usw.) kann auf die Gefahr aufmerksam gemacht werden, und man ist im Ernstfall gerüstet.
  • Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser spielen lassen!

Offene Wasserflächen umzäunen

Wer einen Swimmingpool oder ein Biotop im Garten hat, sollte diese offene Wasserfläche auf jeden Fall umzäunen - auch wenn man selbst keine Kinder hat, aber zum Beispiel in der Nachbarschaft welche zuhause sind. Das rät das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) in einer Aussendung am Dienstag und weist gleichzeitig darauf hin, dass 47 Prozent der privaten Wasserflächen nicht gesichert sind. Auch 40 Prozent der Befragten Haushalte mit Kindern unter zehn Jahren gaben an, dass ihre Wasserflächen nicht gesichert sind.

Sendehinweis: „Landesrundschau“, 21.6.2016

Biotope und Swimmingpools sollten jedenfalls mit einem Zaun gesichert werden. „Eine Mindesthöhe von einem Meter und eine Tür, die von Kindern nicht geöffnet werden kann, sind dabei wichtig. Querlatten sollten für den Zaun nicht benutzt werden: Sie laden Kinder geradezu zum Klettern ein“, betonte Thann. Für kleinere Wasserflächen wie Brunnen oder Zierbiotope eigne sich eine Gitterkonstruktionen unter der Wasseroberfläche.