Ulrich Schaffer: „Vom Mut der Liebe“

Schriftsteller und Fotograf Ulrich Schaffer spricht in der ORF Radio Vorarlberg Sendung „Focus“ über das Thema „Vom Mut der Liebe“.

Sendehinweis:

„Focus“, ORF Radio Vorarlberg
Samstag, 23. Mai, 13.00 bis 14.00 Uhr
Donnerstag, 28. Mai, 21.00 bis 22.00 Uhr (WH)

Warum braucht man für die Liebe Mut, fragt Ulrich Schaffer, entsprechend seiner Vortrags-Lesung. Mut entsteht nur in Zusammenhang mit Angst. „Wir können nur Mut haben, wenn wir Angst haben“, nicht beim normalen Spaziergang, aber wenn eine Herausforderung an jemanden ergeht, dass er etwas Besonderes machen soll, dann benötige man Mut. Und warum kommen dann Liebe und Mut zusammen? Weil die Liebe, über die Ulrich Schaffer spricht, auch etwas mit Angst zu tun habe. Wir müssten die Angst durch Mut überwinden.

Die Sendung zum Nachhören:

Sehnsucht und Hunger sind zwei Begriffe, die Ulrich Schaffer sehr wichtig findet. Ohne Hunger entwickeln wir uns nicht, bewegen wir uns nicht. Wenn wir satt sind, tun wir nicht mehr viel. Ebenso verhalte es sich mit der Sehnsucht. Die Sehnsucht sei eine tiefe Energie in uns, die uns nach mehr suchen lasse.

„Ich will ein Liebender sein“

Vor 40 Jahren habe er sich gefragt, welchen Satz er über sein Leben stellen möchte, mit dem er leben möchte und der ihn herausfordere, zu reifen und zu wachsen? Die Antwort: „Ich will ein Liebender sein.“ Er habe nie einen Grund gesehen, diesen Satz zurückzunehmen. Und er hatte dadurch die Energie, frei zu überlegen, wie er sein Leben lebe. Wie lebt ein Mensch in seiner Partnerschaft, mit seinen Kindern, mit der Frau hinter der Kasse?

Ulrich Schaffer

Kreuzverlag, Freiburg i.Br.

Ulrich Schaffer

Liebesbilder werden manifestiert durch Illusionen, denen wir aufsitzen. Man setzt darauf, dass sich Liebe entwickeln wird, durch entsprechende Äußerlichkeiten( Auto, Wohnung, Beruf etc.) Man muss sich von Vorstellungen, die man hat, verabschieden, wenn man weiß, dass man das, was man sich wünscht, so nicht bekommt.

„Sind verwöhnte Gesellschaft“

Wo ich einen Menschen liebe, wird auch er liebes- und lebensfähiger. In der „neuen Liebe“ gehe es um Glück und nicht um den Besitz des Partners. Wir seien eine durch und durch verwöhnte Gesellschaft, beklagt Ulrich Schaffer. Das zeige sich daran, dass wir uns dem inneren Wachstums verweigern können, sagt Schaffer. Jemand anderer sollte dann das, was wir verweigern für uns aufnehmen. So zwingt man oft andere Menschen, das Wachsen für sie zu tun. Es gibt auch die Unfähigkeit, in Partnerschaften zu reifen. Liebe besteht für Schaffer aus der Doppelbedeutung der Zuwendung und der Herausforderung. Es müssen immer beide vorkommen: den Anderen nur herauszufordern oder sich ihm nur zuzuwenden, gehe nicht.

Liebe funktioniert immer in der Wirklichkeit und nicht in der Illusion. Die Liebe sucht Nähe und Augenhöhe mit dem anderen Menschen. Liebe ist auch der Wechsel von der Vernachlässigung zur Achtsamkeit. Das gelte für alle Bereiche des Lebens. Liebe bedarf nicht der Regeln, sondern sie benötigt die immer neue Anpassung der Regeln, damit Liebe wachsen könne.

Diesen Vortrag haben wir im Bildungshaus St. Arbogast aufgezeichnet.

Zur Person:

Ulrich Schaffer (geboren am 17. Dezember 1942 in Pommern) ist ein Schriftsteller und Fotograf. Die Familie Schaffer floh nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in eine westliche Besatzungszone. 1953 wanderte die Familie nach Kanada aus, wo Ulrich Schaffer im Norden von British Columbia aufwuchs. Er zog mit achtzehn Jahren nach Vancouver, studierte sowohl dort als auch in Hamburg Anglistik und Germanistik. Zehn Jahre unterrichtete er anschließend als Dozent für europäische Literatur an einem College.

Ulrich Schaffer und seine Frau Waltraud leben in Gibsons, an der Küste von British Columbia. Sie haben zwei erwachsene Töchter.

Literatur:

Seit mehr als dreißig Jahren ist Ulrich Schaffer freiberuflich Schriftsteller, Lyriker und Fotograf. Die Gsamtauflage seiner Bücher beträgt über 5 Millionen Exemplare.

Eine kleine Auswahl zum Thema „Liebe“:

Das Buch der Liebe. Unsere Sehnsucht nach Nähe

Wachsende Liebe

Worte der Liebe

Wagen, Lieben, Hoffen

Auf den Spuren deiner Seele. Briefe über die Liebe

Ich teile den Mond mit dir: Liebesgedichte... vom Wunder der Annäherung

MUSIK:

LP* ZITHERORCHESTER „DRAUSTADT VILLACH"
T* Tango Macedonia

A: Zitherorchester Draustadt Villach
L: Ilse Bauer - Zwonar

G* Konzert Gitarrenfestival RKHGS 20050331 F4845/1-9
F4845/4 Drei Spanische Stücke für Gitarre
Tres Piezas Espanolas :
E* Tonadilla < Manola de Lavapies > - für Gitarre
E* Tango - für Gitarre
E* Guajira - kubanisches Tanzlied für Gitarre

S: Alexander Swete/Gitarre

CD* WIENER GITARREFESTIVAL 2005 IM ORF RADIOKULTURHAUS
T* Tango - für Gitarre

S: Alexander Swete/Gitarre