Gerhard König in den Ansichten

Zu Gast bei Johannes Schmidle in den Ansichten ist der Arzt, Filmregisseur, Drehbuchautor und Gründer des Netzwerks „Welt der Kinder" Dr. Gerhard König aus Bregenz.

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Ansichten, 16.11.14

Dem Arztsohn war eigentlich immer klar, dass er in das Metier des Vaters einsteigen möchte, wenngleich er sich auch noch für das Studium der Philosophie und Musikwissenschaften entschloss. Zudem leitete er als Kulturreferent der Österreichischen Hochschülerschaft in Innsbruck das KOMM, ein Kommunikationszentrum für Studenten. Angesprochen auf seine Zeit als Turnusarzt am Krankenhaus Bregenz, erinnert er sich an starke Chefarzt-Persönlichkeiten, die im jungen Mann eine gewisse Widerständigkeit geweckt haben; es habe eine Atmosphäre mit vielen Reibungsflächen und viel Reibungswärme zwischen den Chefs vorgeherrscht. Im Jahr 1995 bricht Gerhard König nach Ruanda auf, jenes afrikanische Land, in dem damals ein Genozid stattgefunden hatte, bei dem bis zu einer Million Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Mit „unvorstellbar“ umschreibt er die damalige Lage mit riesigen Flüchtlingslagern, zwischen den Fronten von Tätern und Opfern.

Es folgten weitere Auslandseinsätze für NGOS wie die Caritas oder „Ärzte ohne Grenzen“ in Krisen- und Kriegsgebieten, wie dem Sudan, Sierra Leone, Afghanistan, Albanien und Tadschikistan. Es seien einerseits beeindruckende Arbeitseinsätze gewesen, wobei sie immer auch voller Risiko gewesen seien, bekennt Gerhard König. Aus diesen Einsätzen nimmt er das Thema „Das Kind und das Trauma“ mit und entwickelt gemeinsam mit Carmen Feuchtner im Netzwerk „Welt der Kinder“ einen Thinktank, der seit dem Jahr 2000 in regelmäßigen Abständen ein vielbeachtetes internationales Symposium unter dem Leitthema „Kindheit, Jugend, Gesellschaft" organisiert und veranstaltet.