Oswald Baer-Ausstellung im Rohnerhaus

Das Privatmuseum Rohnerhaus in Lauterach macht es sich seit Jahren zur Aufgabe, die Kunst wichtiger heimischer Künstler aus dem vorigen Jahrhundert sichtbar zu machen. Nach Edmund Kalb oder Rudolf Wacker wird nun das Werk Oswald Baers präsentiert.

Oswald Baer war ein Kind seiner Zeit. Seine Kunst war untrennbar mit seinem Leben verbunden. Geboren 1906 in Schlesien, verbrachte er seine Kindheit und frühe Jugend in Dornbirn, in der Heimat seines Vaters. Warum er Vorarlberg dennoch nie als seine Heimat sah, dürfte auch an der Beziehung zu seinem strengen Vater, Hans Baer, einem Gymnasialprofessor, gelegen haben.

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Der junge Oswald zog sich eine unheilbare Herzerkrankung zu, als Kind war er zwei Jahre an den Rollstuhl gefesselt. Später folgten Kuraufenthalte in Italien. Sein Studium brachte ihn nach Weimar. 1933 heiratete er Erna Hess, seine Ense, zog zu ihr nach Jena und bekam zwei Töchter. Das Glück seines Lebens hielt er in zahlreichen Aquarellen und Gemälden fest. Auch sein Beitritt zur NSDAP muss vor dem Hintergrund seiner Krankheit, seiner Berufung als Künstler und seiner Verantwortung als Familienvater gesehen werden.

In Vergessenheit geraten

1941 starb Oswald Baer an seinem Herzleiden. Hierzulande geriet er bald in Vergessenheit, obwohl er als einer der wichtigsten Vertreter der neuen Sachlichkeit in Österreich gilt. Die Ausstellung im Rohnerhaus macht es mit über 40 Werken aus eigenem Bestand nun möglich, Oswald Baer wiederzuentdecken.