„Gebt den Müttern das Geld! Lagert die Erziehung unserer Kinder nicht aus!"

Birgit Kelle, Journalistin und Buchautorin, stellt in Focus ihre Forderung: „Gebt den Müttern das Geld! Lagert die Erziehung unserer Kinder nicht aus!"

Die Sendung zum Nachhören

Die Hörer bekommen bei Birgit Kelle keine gängigen Positionsbestimmungen zu Familienpolitik und Kindererziehung geliefert. Ihr fehlt die Frage an die Familien, wie sie`s gerne haben möchten. Ob sie vielleicht ihre Kinder selbst erziehen möchten.

Familienpolitik sei zur Arbeitsmarktpolitik geworden, beklagt die Publizistin. Der Familie und nicht zuletzt der modernen Frau werde erklärt, dass und wie sie nach der Geburt eines Kindes wieder am schnellsten auf ihrem Arbeitsplatz einsatzfähig sein soll bzw. ist. Um dies möglich zu machen, gebe es ja die öffentliche Kinderbetreuung.

Sendungshinweis:

Focus, 13.8.2015

Selbsterziehende Mütter haben keine Lobby

Kelle resümiert das Denken der Vertreterinnen des Feminismus; nach ihnen gelte, dass die herkömmliche Familie die Geschlechterrollen zementiere, dass Frauen in Abhängigkeit stünden und unfrei seien, wenn sie zuhause bleiben. Kelle`s rhetorische Frage lautet: „Wie will man die Frauen befreien?“ Antwort: “Über den Arbeitsmarkt“. Die volle Emanzipation gebe es nur, wenn die letzte Frau berufstätig sei, sagt Birgit Kelle mit Blick auf die Vertreterinnen des Feminismus.

Vergeudete Potenziale

In den europäischen Staaten sieht Birgit Kelle zwei große Probleme: das ist einerseits der demografische Wandel und andererseits der Fachkräftemangel. Das könne man entweder beheben, indem man Zuwanderung zulässt, aber so viel Zuwanderung wollten wir nicht. Der Fachkräftemarkt auf der männlichen Seite sei abgegrast; nun sei die Frage:“ Wie bekommt man Frauen für den Arbeitsmarkt und für die Kinder, die sie gebären?“ Antwort: „Indem sie die Kinder zwar bekommen, sie aber nicht mehr selber großziehen, sondern
wieder möglichst schnell auf den Arbeitsmarkt wechseln und die Kinder von Anderen großgezogen werden." Diese Politik sei eine versteckte Arbeitsmarktpolitik. Ein Kind, das eine Frau vom Arbeitsmarkt fernhält, sei ein sogenanntes vergeudetes Potenzial, zitiert Birgit Kelle deutsche PolitikerInnen.

Vor 40 Jahren war`s andersrum

Vor 40 Jahren mussten Frauen noch darum kämpfen, wenn sie keine Kinder haben und berufstätig sein wollten. Sie müsse sich heute Frauen gegenüber rechtfertigen, sagt Birgit Kelle. Der Feminismus habe nicht realisiert, dass es unterschiedliche Frauenwünsche gebe. Es gebe kein Frauenkollektiv. Es gab seit der feministischen Strömung nicht die Berücksichtigung der unterschiedlichen Frauenwünsche, sondern nur den einen Weg: Berufstätigkeit, finanzielle Unabhängigkeit und auch jene vom Mann. Auch das Kind sei zum Problem erklärt worden, weil es die Mutter und Frau für eine Weile außer Gefecht setzte. Der Feminismus kämpfte in dem Sinn auch für die Abtreibung um das Schicksalhafte aus dem Frauenleben herauszunehmen, um im Zweifel selbst entscheiden zu können. Es ist in dieser Perspektive, das Kind der Klotz am Bein.

Wie geben wir das Geld für unsere Kinder aus?

In Deutschland habe man einen Rechtsanspruch, ab dem ersten Lebensjahr des Kindes einen Krippenplatz zu bekommen. 1200 Euro sei dieser dem deutschen Staat wert.
Bei 4 Kindern hätte der Staat für die Familie Kelle 100.000 Euro ausgeben müssen. Die Frage sei, warum gibt der Staat nicht die Hälfte mir, fragt Birgit Kelle. Der Staat profitiere doch von der Familie und den Kindern, nicht umgekehrt, betont Kelle. Die sozialen Versicherungssysteme würden alle zusammenbrechen, wenn der Nachwuchs der Steuerzahler ausbleibe. Eltern investieren übrigens 120.000 bis 150.000 Euro bis das Kind auf eigenen finanziellen Beinen steht.

Zur Person:

Birgit Kelle siedelte 1984 als Rumäniendeutsche in die Bundesrepublik Deutschland über. Sie studierte einige Semester Rechtswissenschaften. Sie war seit 2011 wiederholt Gast verschiedener Talkshows (beispielsweise Beckmann, Maybrit Illner, hart aber fair, Lanz, Menschen bei Maischberger) und wurde so einem größeren Publikum bekannt.
Kelle ist Vorsitzende des Vereins „Frau 2000plus“.Des Weiteren ist Birgit Kelle Mitglied der CDU.
Kelle ist mit dem Journalisten, PR-Berater und Autoren Klaus Kelle verheiratet. Das Ehepaar hat vier gemeinsame Kinder.

Literatur:

Birgit Kelle: Dann mach doch die Bluse zu: Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn. 1. Auflage. Adeo Verlag.

Musik:

La Ronde des Lutins op.25
T* La Ronde des Lutins op.25
AT* Der Tanz der Elfen

NEO-CLASSICAL APPROACHES
T* NEO-CLASSICAL APPROACHES
T* Skewed

Evolution
G* VIRTUAL AMBIENCE
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