„EU-Arbeitskräfte sind keine Konkurrenz“

Für Landesregierung und AMS sind Arbeitnehmer aus östlichen EU-Staaten keine Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Für die angebotenen Stellen im Tourismus interessieren sich Vorarlberger nicht, so die Einschätzung.

Bundesweit stieg die Arbeitslosenquote im Vorjahr mit 7,6 Prozent auf ihren höchsten Wert seit 1953. In Vorarlberg, rechnet man alle Schulungsteilnehmer mit ein, sind rund 12.000 Vorarlberger und Vorarlbergerinnen arbeitslos. Gleichzeitig zieht es immer mehr Arbeitnehmer aus östlichen EU-Mitgliedstaaten nach Vorarlberg.

Kein Zusammenhang: Arbeitslosigkeit und Zuzug

4.937 Menschen aus östlichen EU-Staaten waren im Februar 2014 in Vorarlberg beschäftigt. Fast dreimal so viele wie im Februar 2011, vor der Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für Osteuropäer. Damals waren es 1.674. Wirtschafts-Landesrat Karl-Heinz Rüdisser (ÖVP) sieht keinen Zusammenhang zwischen der Arbeitslosigkeit in Vorarlberg und dem Zuzug von Arbeitnehmern aus Osteuropa. Zwar sei es in den vergangenen zwei Jahren tatsächlich zu einem verstärkten Zuzug aus Osteuropa (Ungarn, Slowakei und Polen) gekommen. Diese Menschen übernehmen laut Rüdisser meist Jobs, für die keine einheimischen Arbeitnehmer gefunden werden.

Arbeitsmarktservice findet keine Einheimischen

AMS-Landesgeschäftsführer Anton Strini sagt: In diversen Bereichen, etwa im Tourismus, ist die Zahl der inländischen Arbeitslosen gestiegen, auch wegen Arbeitskräften aus Osteuropa. Gleichzeitig gebe es auch mehr Arbeitsplätze, 75 Prozent wurden mit ausländischen Mitarbeitern besetzt.

Das prägt den Arbeitsmarkt besonders im Tourismus, sagt Karlheinz Rüdisser. Er würde sich mehr Flexibilität der Arbeitgeber wünschen. Im Tourismus seien Mitarbeiter besonders gefordert. Dafür brauche man genug Arbeitskräfte. Es bleibe nichts anderes übrig, als sie im Ausland anzuwerben.

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