Konzept zur Erinnerung an Nazi-Zwangsarbeit

Die Erinnerungsarbeit zur Zwangsarbeit bei den Illwerken während der NS-Zeit war am Mittwoch Thema im Kulturausschuss des Landtags. In Anwesenheit von Illwerke-Vorstand Ludwig Summer präsentierte Michael Kasper, Leiter des Montafoner Heimatmuseums, ein Maßnahmenkonzept.

Die Vorarlberger Illwerke wollen sich nach den Diskussionen der vergangenen Monate dem Thema Zwangsarbeit stellen. Wie es in Michael Kaspers Maßnahmenkonzept heißt, soll in den Onlineformaten der Illwerke VKW auf einer eigenen, der Thematik „Zwangsarbeit in der Unternehmensgeschichte“ gewidmeten Seite eine dem aktuellen Stand der Forschung entsprechende Darstellung der Problematik einer breiten Öffentlichkeit auf Dauer zugänglich gemacht werden. Die Kosten tragen die Illwerke.

Auch im Illwerke-Infozentrum energie.raum Partenen werden künftige detaillierte Informationen in Form von Vorträgen, Führungen und Zeitzeugenabenden geboten.

Neue Gedenkstätte vom Tisch

Das Thema „neue Gedenkstätte“ ist vom Tisch. Die Gedenkstätte an der Bielerhöhe soll aufgrund der hohen Besucherfrequenz beibehalten, aber mit Foldern vor Ort inhaltlich ergänzt werden. Außerdem sollen Lehr- und Lernmaterialien zum Thema Zwangsarbeit in Vorarlberg entwickelt und in den Unterricht aufgenommen werden.

Laut Kultur- und Bildungsausschussvorsitzendem Christoph Winder (ÖVP) hat das Konzept breite Zustimmung erfahren. Mit der Umsetzung der Maßnahmen soll ab sofort gestartet werden.

Lob für Konzept von den Grünen

Grünen-Klubobmann Johannes Rauch zeigt sich erfreut über das im Kultur- und Bildungsausschuss beschlossene Konzept: „So kann sich Vorarlberg eine neue, offenere Beziehung zur eigenen Vergangenheit erarbeiten. Es deutet sich damit ein kultureller Wandel an. Der ist zwar längst überfällig – aber besser spät als nie", teilt er in einer Aussendung mit. Das Konzept von Michael Kasper erachtet Rauch als „hervorragend“.

Link:

Nazi-Zwangsarbeit Thema in Kulturausschuss (vorarlberg.ORF.at, 20.6.2012)