Grünzone: Lins kritisiert Nenzinger Antrag

Die Marktgemeinde Nenzing will den Unternehmen Liebherr und Hydro Extrusion 80.000 Quadratmeter aus der Landesgrünzone zur Verfügung stellen. Naturschutzanwältin Katharina Lins ist wenig erfreut. Sie fürchtet einen „Fleckerlteppich“.

Lins lehnt die jüngsten Umwidmungsanträge aus Nenzing ab: „Wir haben schon sehr viele Flächen verloren in der Grünzone. Und wieder 80.000 Quadratmeter herauszunehmen, wäre ein großer Verlust.“ Zudem gebe es wenige gute Austauschflächen, die Grünzone werde immer mehr zum Fleckerlteppich, so Lins. Es sei nicht sinnvoll, immer wieder irgendwo irgendwelche Flecken zu ergänzen.

Dazu komme, dass diese Austauschflächen auch jetzt schon grün seien: „Das heißt: Es kommt etwas weg unter dem Strich, aber nichts dazu. In der Natur gibt es ein Minus, und kein Null.“ Sie ist skeptisch, dass Projekt in Nenzing verhindern zu können: Der Raumplanungsbeirat, in dem sie als Naturschutzanwältin sitzt, hat nur eine beratende Funktion.

Naturschutzanwältin ortet Ratlosigkeit

Lins versteht natürlich, dass das Land den Unternehmen die Möglichkeit geben muss, neue Betriebsstätten zu schaffen. Sie hat aber den Eindruck, dass die wirtschaftlichen Interessen mittlerweile immer stärker überwiegen.

Wenn in Zukunft weiter in diesem Tempo Flächen aus der Grünzone genommen werden, befürchtet Lins, dass für kommende Generationen nicht mehr viel übrigbleibt. Sie ortet auch eine gewisse Ratlosigkeit im Land, wie mit dem ständig ansteigenden Bedarf an Flächen für Unternehmen umgegangen werden soll.

80.000 Quadratmeter für zwei Firmen

Nenzing will die Landesgrünzone für zwei Bauprojekte der Firmen Liebherr und Hydro Extrusion anknabbern. Rund 80.000 Quadratmeter sollen dafür umgewidmet werden, berichten die „Vorarlberger Nachrichten“ - mehr dazu in Nenzinger Firmen wollen in Grünzone erweitern.