Moscheen-Schließung überschattet Zuckerfest

Der Verein ATIB in Hohenems kritisiert die Schließung von sieben Moscheen und Ausweisungen von 60 Imamen durch die Bundesregierung während des Fastenmonats Ramadan. Das derzeit stattfindende Zuckerfest ist davon überschattet.

Am Freitag hat für rund 1,5 Milliarden Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan geendet. Unmittelbar im Anschluss daran findet das Fest des Fastenbrechens - das sogenannte Zuckerfest statt. Es dauert je nach Land und Region zwei bis drei Tage und gehört zu den bedeutendsten Festlichkeiten im Islam - mehr dazu in „Id Mubarak“: Muslimischer Fastenmonat endet.

Allerdings ist das Fest heuer überschattet: Die Schließung von sieben Moscheen und Ausweisung von 70 Imamen trübt die Freudenstimmung, wie Osman Güvenc, Obmann des türkisch-islamischen Vereins ATIB Hohenems, verdeutlicht. Er kritisiert die Regierung für ihr unsensibles Vorgehen während des Fastenmonats. Gerade der Ramadan sei eine sehr sensible Zeit für die Gläubigen.

Diskussion um Moscheenschließung

Das Zuckerfest der Islamischen Gemeinschaft wird überschattet von der Schließung von sieben Moscheen und den Ausweisungen von 60 Imamen. Wie beurteilen die Gläubigen in Vorarlberg die Situation?

„Nicht alle Muslime in einen Topf werfen“

Güvenc will nicht zulassen, dass Muslime immer mehr unter Generalverdacht gestellt werden. Auch der Verein verurteile die kriegerischen Szenen in der Wiener Moschee. Das sei nicht in Ordnung und dafür seien auch die Konsequenzen gezogen worden. Der ATIB-Obmann von Hohenems ruft dazu auf, nicht alle Muslime in einen Topf zu werfen.

Auch die Vorwürfe, der Verein ATIB sei das Spitzel-Netzwerk des türkischen Präsidenten und würde von Erdogan gesteuert und instrumentalisiert, weist Güvenc zurück. Nicht Erdogan sondern Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache hätten derzeit in Österreichs Politik das Sagen, betont er.

Güvenc will weiterhin für ein besseres Miteinander und Zusammenleben der verschiedenen Religionen und Kulturen in Österreich kämpfen.

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