Jeder fünfte Schüler braucht Nachhilfe
Zwölf der 20 Prozent, die Nachhilfe nehmen, greifen der Studie zufolge auf bezahlte Nachhilfe zurück, acht Prozent auf unbezahlte. Die bezahlte Nachhilfe ist somit rückläufig (minus zwei Prozent). Damit liegt Vorarlberg erstmals deutlich unter dem Bundesschnitt von 15 Prozent.
Nachhilfe bei Volksschülern verdoppelt
Bei den Volksschülern hat sich der Bedarf an Nachhilfe laut AK-Studie verdoppelt. Demnach benötigt bereits fast jeder sechste Volksschüler zusätzliche Lerneinheiten. Allerdings nehmen viele Schüler die Nachhilfe nur deshalb in Anspruch, um die Aufnahme in ein Gymnasium zu schaffen. Insgesamt haben die Vorarlberger Familien laut Arbeiterkammer 3,9 Millionen Euro für Nachhilfestunden ausgegeben - um 15 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Die durchschnittlichen Kosten pro Nachhilfe-Schüler belaufen sich laut Studie im laufenden Schuljahr und in den vergangenen Sommerferien auf etwa 670 Euro (2017: 690 Euro). Für 29 Prozent (minus sieben Prozent) der Schulkinder wird Nachhilfe für eine Nachprüfung organisiert oder dafür, eine negative Note zu verhindern. Bei Schülern mit bezahlter Nachhilfe trifft das auf 39 Prozent (minus zwei Prozent) zu.
AK fordert mehr Ganztagsschulen
Mathematik ist mit 55 Prozent nach wie vor jenes Fach, für das am häufigsten – wenn auch stark rückläufig – Nachhilfe benötigt wird (2017: 66 Prozent). Um elf Prozent auf 35 Prozent gestiegen ist der Nachhilfebedarf in Deutsch.
Damit in Vorarlberg künftig noch weniger Schüler auf Nachhilfe angewiesen sind, fordert Gerhard Ouschan, der Leiter des AK-Bildungsbereichs, den Ausbau von Ganztagsschulen mit verschränktem Unterricht - sprich: Unterricht, Sport und Freizeit über den ganzen Tag verteilt - sowie eine Aufwertung der Elementarpädagogik. Denn schon im Kindergarten werde der Grundstein für die Bildungschancen gelegt.
Links:
- Wirbel um Neubau von Sportgymnasium (vorarlberg.ORF.at; 12.6.2018)
- „Nicht genügend“ für Mathe-Zentralmatura (vorarlberg.ORF.at; 28.5.2018)