Krebssterblichkeit seit 20 Jahren rückläufig

Am Montag wurden der Krebsregisterbericht 1990 bis 2015 und die wichtigsten Schlussfolgerungen daraus präsentiert. Eine der zentralen Erkenntnisse: Die Überlebenschancen von Personen, die in Vorarlberg an Krebs erkranken, steigen seit Jahren.

In kaum einem Gesundheitsbereich wird so viel geforscht wie zum Thema Krebs. Dazu braucht es Daten. In Vorarlberg hat der Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) daher vor Jahrzehnten bereits Statistiken im Krebsregisterbericht Vorarlberg zusammengefasst. Das Land hat dabei eine Vorreiterrolle eingenommen.

Großteil der Patienten überlebt mindestens fünf Jahre

Laut aktuellem Krebsregisterbericht ist die Sterblichkeit nach einer Krebserkrankung seit 20 Jahren rückläufig. 60 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer überleben mit einer Krebsdiagnose mindestens fünf Jahre. Als Gründe werden im Bericht verbesserte Therapien, aber auch bessere Vorsorge und Früherkennung genannt.

Lungenkrebs ist in Sachen Krebs nach wie vor die häufigste Todesursache in Vorarlberg. Während aber bei Männern der Lungenkrebs in den vergangenen 25 Jahren auf hohem Niveau eine deutlich fallende Tendenz zeigt, haben sich bei Frauen die Diagnosen und auch die Todesfälle verdoppelt. Der Lungenkrebs bei Frauen ist in Vorarlberg dabei, die Sterblichkeit bei Brustkrebs zu übertreffen.

Krebs: Überlebenschancen steigen

Bessere Therapien, aber auch eine bessere Vorsorge und Früherkennung erhöhen die Chancen für das Überleben einer Krebserkrankung.

„In Tirol hat der Lungenkrebs bei der Frau schon den Brustkrebs überholt. Das macht uns Sorge“, sagt der Leiter des Krebsregisters Alois Lang. Insofern sei das Handeln der Bundesregierung kontraproduktiv, kritisiert Lang - Stichwort: Rauchen in Lokalen.

Männer bei Krebsdiagnosen deutlich unter EU-Schnitt

Insgesamt gesehen falle der Krebsregisterbericht im Vergleich mit anderen Staaten gut aus, sagt aks-Geschäftsführer Georg Posch. „Wir können uns in Vorarlberg tatsächlich neben Tirol international - von der Qualität her - mit allen vergleichen“, so Posch.

In Vorarlberg gibt es bei Männern etwa deutlich weniger Krebsdiagnosen und Sterbefälle als in der EU. Auch Frauen liegen unter dem EU-Schnitt, wenn auch nicht ganz so deutlich. Positiv haben sich dem aktuellen Bericht zufolge im EU-Vergleich auch die Zahlen bei Dickdarm- und Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Bei der Brustkrebssterblichkeit weisen nur Spanien und Polen weniger Fälle auf.

Verdreifachung bei Hodenkrebsdiagnosen

Dramatisch zugenommen hat laut Krebsbericht die Anzahl an Hodenkrebsdiagnosen. Hier gab es in den vergangenen 25 Jahren eine Verdreifachung. Als Grund für die vielen Diagnosen werden auch die Screenings genannt. Das Positive: Die Sterblichkeit bei Hodenkrebs geht zurück. Es wurden vermehrt nicht aggressive Zellen entdeckt. Auch hier konnte die Therapie verbessert werden.

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