Tierleid: Kirchner ortet Handlungsmöglichkeiten

Die Vorarlberg Tierschutzombudsfrau sieht in punkto Umgang mit Milch- und Schlachtvieh durchaus Möglichkeiten, auch auf Landesebene gegenzusteuern und somit Tierleid zu mindern. Eine schnelle Lösung werde es aber nicht geben.

Kirchner, ist seit Herbst amtierende Tierschutzombudsfrau im Land. Sie hat sich jahrelang wissenschaftlich und auf Forschungsreisen mit Tierwohl und -leid auseinandergesetzt. In der aufgeflammten Diskussion über Tiertransporte sieht sie erst den Beginn einer dringend notwendigen Veränderung im Milchproduktionssystem - denn damit hingen die meisten Kälbertransporte ja untrennbar zusammen, so Kirchner im Gespräch mit ORF-Redakteurin Angelika Schwarz. Dabei stellte die Tierschutzombudsfrau klar: die eine schnelle Lösung werde es nicht geben können:

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Audio: Tierschutzombudsfrau Marlene Kirchner im Gespräch mit ORF-Redakteurin Angelika Schwarz

Das Produktionssystem Milchwirtschaft sei sehr komplex und bestehe aus vielen Zahnrädchen, die zusammenspielen und perfekt aufeinander abgestimmt seien, so Kirchner. Wenn man nun das gesamte System ändern wolle, dann müssten alle Beteiligten an ihren Rädchen basteln.

Kürzester Weg zum nächstbesten Schlachthof

Ein politisches Bekenntnis gegen Tierleid sei schon einmal viel Wert. In weiterer Folge gehe es darum eine Zielvorgabe zu finden. Aus Sicht des Tierschutzes wäre es von Vorteil, wenn die Tiere den kürzesten Weg zum nächstbesten Schlachthof nähmen, so Kirchner.

Zwar könne man nicht bestimmen, was in Italien mit Milchproduktionssystemen passiere, aber man könnte schon daran arbeiten, sie innerhalb Vorarlbergs zu gestalten. Auch strengere Vorgaben als nur die Mindestforderungen seien denkbar, so Kirchner.

Die Kennzeichnung von Fleischprodukten wie bei Eiern nennt Kirchner eine sensationelle Idee. Jedoch müsste der Konsument auch ausreichend darüber informiert sein, wie die auf der Verpackung angeführten Zahlen zu deuten seien. Zudem müsste in punkto Mehrkosten Transparenz herrschen.

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