Zweitwärmster Frühling der Messgeschichte

Der Frühling 2018 war der zweitwärmste der Messgeschichte: Zwei Grad wärmer als im langjährigen Mittel und damit reiht sich dieser Lenz nur knapp hinter dem Rekord von 2007 ein. In Vorarlberg war es der trockenste Frühling seit 2003.

Während der März noch deutlich zu kalt war, folgte der zweitwärmste April der Messgeschichte und einer der fünf wärmsten Mai-Monate seit Messbeginn im Jahr 1767.

Rekord bei Anzahl der Sommertage

In diesem Frühling, der für die Meteorologen Ende Mai endet, wurde der absolute Rekord an Sommertagen in Österreich gebrochen. Der bisherige Frühlings-Rekord stammte mit 27 Sommertagen aus dem Jahr 2007 von der Wetterstation Innsbruck-Universität. Dieser Wert wurde am Dienstag von Andau (Burgenland) und Wolkersdorf (Niederösterreich) übertroffen (beide halten jetzt vorerst bei 28 Sommertagen). „In vielen Regionen gab es heuer zwei bis drei Mal so viele Sommertage wie in einem durchschnittlichen Frühling“, sagte Meteorologe Alexander Orlik.

13 Sommertage in Vorarlberg gezählt

In Vorarlberg wurde am 28. Mai in Bregenz zum ersten Mal in diesem Jahr 30,0 Grad gemessen. Insgesamt wurden in Bregenz diesen Frühling 13 Sommertage gezählt - also Tage an denen 25 Grad und mehr gemessen worden sind. Der bisherige Frühlingsrekord lag bei zehn Tagen und stammt aus dem Jahr 1953. Im Durchschnitt war es in Vorarlberg um 2,1 Grad wärmer als sonst.

Allgemein wurde es in diesem Frühling ungewöhnlich früh heiß und am 20. April an der Wetterstation Salzburg-Freisaal erstmals die 30-Grad-Marke erreicht. Das ist der zweitfrüheste Termin der Messgeschichte. Auf dem ersten Platz liegt der 17. April 1934 (ebenfalls in der Stadt Salzburg).

Ein Drittel weniger Niederschlag

Die Regenmengen waren extrem unterschiedlich verteilt. Der Großteil Österreichs blieb sehr trocken und in vielen Regionen war es der trockenste Frühling seit dem Jahr 2003, vor allem in Vorarlberg und Nordtirol sowie im Gebiet vom Flachgau bis ins Nordburgenland. In Vorarlberg hat es beispielsweise um mehr als ein Drittel weniger geregnet als in einem durchschnittlichen Frühling - und die Sonnenscheindauer war um 11 Prozent höher als sonst.

In Oberösterreich war es noch trockener: dort regnete es größtenteils nur halb so viel wie in einem durchschnittlichen Frühling. Anders im Süden: In vielen Regionen von Kärnten und der Steiermark fiel bis zu doppelt so viel Regen wie im Mittel.

Pflanzen legten „Turboblüte“ hin

Während in den noch relativ kalten Monaten Februar und März die Natur nur langsam in Schwung kam - so blühte die Forsythie erst Anfang April und damit rund zwei Wochen später als im Mittel- änderte sich das ab Anfang April rasant: Die Marillenblüte begann mit dem 3. April bereits ziemlich genau zu ihrem durchschnittlichen Zeitpunkt. Der Beginn der Kirsch-, Zwetschken- und Apfelblüte setzte wenige Tage vor dem langjährigen Mittel (10., 14. und 17. April) ein, und der Flieder war mit seinem Blühbeginn im Vergleich zum Durchschnitt (um den 25. April) schon fast eine Woche früher dran.

Vergleicht man die aktuelle Situation Ende Mai mit der Gesamtreihe seit 1946, ereignete sich das Ende der Apfelblüte eine Woche früher. Holunder, Robinie und Knäuelgras blühten sogar rund zwei Wochen früher als in einem durchschnittlichen Frühling.