Van der Linde wirft Stadt Bregenz Unwissen vor

Abt Anselm van der Linde hat in den „Ansichten“ am Sonntag Stellung genommen zum Streit um die geplanten 168 Parkplätze beim Kloster Mehrerau. Er verstehe die Position der Stadt Bregenz nicht und wirft ihr Unwissen vor.

Das „Ansichten“-Gespräch mit Abt Anselm van der Linde können Sie hier nachhören.

„Was mich sehr schockiert und nachdenklich gestimmt hat, ist, wie mit Unwissen auch seitens der Stadt gehandelt wird und uns vorgeworfen wird, wir würden der Umwelt schaden, wir würden zusätzliche Parkplätze kreieren“, so van der Linde im „Ansichten“-Gespräch mit Johannes Schmidle. Genau das Gegenteil sei der Fall.

Gerade das Kloster sei in den letzten Jahrhunderten Vorreiter in Sachen Umwelt gewesen. Die einzigen Grünflächen, die der Stadt noch verblieben seien, würden sich im Besitz des Klosters befinden, so van der Linde.

170 Parkplätze sollen aufgelassen werden

Die Abtei Mehrerau will auf bereits versiegelten Flächen 168 Parkplätze errichten und dafür 170 Bestandsparkplätze auflassen. Deshalb hat sie vergangenes Jahr bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz einen Antrag auf Bewilligung des Projekts nach dem Gewerberecht, dem Wasserrecht und dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung gestellt. Die BH gab dem Antrag am 1. März statt.

Die Stadt Bregenz fordert in der Person von Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) ein ordentliches Bauverfahren der Stadt, was die Abtei bislang ablehnt. Die Klosterführung argumentiert, dass durch die Zusammenlegung bestehender Parkplätze im Klosterareal über 7.700 Quadratmeter Grünflächen zurückgewonnen würden. Auch innerhalb der Bregenzer Stadtregierung scheint es Unstimmigkeiten zu geben: Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) distanzierte sich explizit von Schochs Aussagen.